Die Verräterin, die Giftspinne, Herrin von Mord und Siechtum
Lyssandre ist eine Göttin mit sehr düsteren Domänen. Bei der Schaffung der Welt wurde ihr die Aufgabe zuteil, über Mord,Krankheit und Lügen zu bestimmen. Eine Aufgabe, die nicht weniger wichtig ist, als die der anderen Götter, jedoch wurde sie durch die vielen negativen Einflüsse ihres Wirkungsbereichs zunehmend mit Groll und Missmut erfüllt, sodass sie am Töten und am verräterischen Spiel mittlerweile Gefallen findet.
Domänen: Verrat, Krankheit, Mord, Lüge
Tier: Spinne
Lyssandre soll den Sterblichen vor allem als schwarze Spinne erschienen sein. Mal klein und unscheinbar, mal riesig und einschüchternd. Oft erscheint sie auch als bleiche Frau in einer Robe aus Spinnweben und Spinnenbeinen. Manchmal soll sie dabei den Unterleib einer Spinne haben.
Die Spinne als Tier Lyssandres erscheint naturgemäß richtig, da Giftspinnen bei den meisten als todbringende Unwesen gelten, die obendrein mit hinterhältigem Gift ihre Opfer töten.
Lyssandre wacht nicht als Schutzpatron über eine bestimmte Region Terravinos, wie manche der anderen Götter. Sie ist überall dort von starker Präsenz, wo Menschen einen gewaltsamen Tod finden oder durch Verrat in eine Todesfalle gelockt werden. Zwar ist sie nicht der Gott des Krieges, jedoch kommen die Seelen der Opfer eines Solchen zumeist erst in ihr Reich, ehe sich entscheidet, wo sie ihr Dasein in der Nachwelt fristen werden.
Kein Mensch ist ohne Fehler. Verrat ist Menschlich.
Eine Lüge kann vor größerem Unheil schützen.
Manchmal ist der Tod die einzige Lösung.
Lyssandre haust in der Unterwelt Terravinos, wo sie über die Seelen der Verstorbenen richtet. Krieger, die unehrenhaft im Kampf sterben, ziehen nicht in die Methalle Gorins oder in das Haus des Lichts ein, sondern bleiben bei ihr und fristen ein schandhaftes Dasein bis ans Ende der Zeit. Gleiches gilt für alle, die ihr Leben nicht im Sinne der anderen Götter lebten.
Lyssandre ist in ständigem Zwist mit Rodon, dem Gott der Rechtschaffenheit, da die Herrschaftsbereiche der beiden sich oft im Wege stehen.
Das Haus der Lüge, wie ihr Palast in der Unterwelt genannt wird, soll zu beginn ein gar nicht so finsterer Ort gewesen sein. Mit den Jahrtausenden färbten sie die Gemäuer jedoch immer dunkler und die anderen Götter besuchten ihre Schwester immer seltener in ihrer Sphäre.
Lyssandre wird in Terravino durchaus angebetet. Bei Bestattungen von Mordopfern oder wenn Krieger den gewaltsamen Tod auf dem Schlachtfeld fanden, wird Lyssandre gebeten, die arme Seele des getöteten in Frieden an Than, den Seelengott zu übergeben, damit sie Ruhe findet.
Als Göttin von Krankheit, Gift und Siechtum beten auch oft Kranke zu ihr, um ihr Wohlwollen und damit die Genesung zu erbitten.
Aber auch dunkle Gestalten wie Mörder und Giftmischer huldigen ihr oft und hoffen auf ihre Unterstützung. Mancherorts sollen ihr sogar Opfer dargebracht werden, um sie gnädig zu stimmen.
Hierüber ist nahezu nichts bekannt, da sich Lyssandreanhänger oft dunkler und finsterer Mitteln bedienen.