Schattendrachen

Morg'ro'val war der Name des großen Schattendrachen, der damals von den Soldaten Greyshires erschlagen wurde. Es ist fast traurig, dass ihre Tat in keinem Geschichtsbuch auftaucht, sondern einem Ritter zugeschrieben wird, der keinen einzigen Streich gegen das Biest landen konnte…

Aber wie ich hörte, ist die Wahrheit vor zwei Jahren ans Licht gekommen und sickert langsam zu den Menschen durch.

Über Morg'ro'vals tatsächliche Erscheinungsform scheiden sich die Geister. Es ist nicht viel belegbares Material über sie vorhanden. Während in manchen Quellen berichtet wird, dass sie tatsächlich aus manifestierten Schatten bestanden haben soll, so heißt es wiederum in anderen Quellen, dass sie lediglich so tiefschwarze Schuppen gehabt haben soll, dass man meinen könnte, sie bestünden aus manifestierten Schatten.

Im Moment gehen wir davon aus, dass Morg'ro'val ein besonders großes und mächtiges Exemplar eines “einfachen” schwarzen Drachen war. Sofern man bei diesen gewaltigen Wesen von einfach sprechen kann. Womöglich verfügte sie aber über astralmagische Fähigkeiten, was tatsächlich diese Beobachtungen von “schattenhafter” Natur erklären könnte.

Ich ärgere mich noch immer darüber, dass ich nicht in Squire's Hill war, als Morg'ro'vals Brut das Licht der Welt erblickte. Vermutlich hätte ich in jenen Sekunden bis zum Verschwinden des Drachenjungen bereits mehr über sie lernen können als aus all unseren Aufzeichnungen.

Ich gehe davon aus, dass das Junge mittlerweile mindestens so groß wie ein Hütehund sein muss. Vielleicht auch schon so groß wie ein Ochse. Über das Wachstum von Drachen ist uns leider nicht viel bekannt.

In jedem Fall sollte der Drache bald groß genug sein, um einen Bestar zu überstehen. Größere Sorgen muss sich vermutich eher der Anwender machen. Ich kann mir ja nicht vorstellen, dass es möglich ist, einen Bestar mit einer so mächtigen, magischen Kreatur einzugehen. Ein Wolf meinetwegen.. vielleicht ein Löwe oder ein Bär. Ein Falke, wenn es denn sein muss. Aber ein Drache? Unmöglich, wenn man mich fragt.

Eigentlich sollten wir uns daher keine Sorgen machen. Ein Bestar dieser Größenordnung müsste den Anwender töten. Aber andererseits hat die rote Hand viel Zeit und Mühe in die Vorbereitung gesteckt. Und die Artefakte, die sie für das Ritual nutzen, gehören fürwahr zu den mächtigsten, die man im Lande finden kann. Der Stab könnte die Körper am Leben erhalten. Der Schädel die Gedanken des Tiers beeinflussen… Bei den Göttern. Es könnte wirklich funktionieren.

Und mich quält nun vor allem der Gedanke, was für ein Wesen aus einem solchen Bestar hervorgeht.