Tarnis Rainerson wurde vor fast vierzig Jahren in Holzgrimm, einem kleinen Ort nahe dem Grenzwald zu Flussbrück, in der Baronie Dunkeltann, genauer gesagt im Fürstentum Terravino geboren. Sein Vater, der auch von dort stammte, war einer der Schwertschmiede zu Flussbrück. Seine Mutter stammte aus Trutzheim, einem kleinen Dorf in der Baronie Sorshan, in Falkenhain, das liegt nahe dem Königreich Heligonia. Tarnis sollte in die Fussstapfen seines Vaters treten und einmal das Handwerk übernehmen. Obwohl er sich als geschickt erwies, wollte er lieber den Schützen von Dunkeltann beitreten, was er jedoch nie offiziell tat, da es seinem Vater auf Grund der langjährigen Familientradition sauer aufgestoßen wäre. Zum Glück hatte sein alter Herr eine Starrköpfige Dame namens Christa-Maria aus Trutzheim geehelicht, was dazu führte, dass diese sich ab und an mit ihrem „lass den Jungen doch machen“ durchsetzte. Daher konnte sich Tarnis ab und an mal bei den Schützen einreihen, und sein Vater lies ihn gewähren. Doch die Umstände waren nicht optimal, ist Tarnis doch einer derjenigen, die eigentlich immer sagen was sie denken. Und so zog es ihn in die Weite der Mittellande hinaus und sein Vater wollte ihm keine Steine in die den Weg legen und lies ihn ziehen. Er gab ihm ein Schwert mit auf den Weg, welches sich schon länger in Familienbesitz befand, damit er sich zur Not verteidigen konnte auf seinen Reisen.
Mit William welcher aus der Baronie Falkenhain wie seine Mutter stammte und der Schamanin Tika bestand er sein erstes Abenteuer bei dem gefürchteten Perciamoor nahe des Parimawaldes. Dort traf er auch das erste Mal auf Calandryll. Einen Magier, dessen Wege er noch öfters kreuzen sollte. So auch im schwarzen Wald, als er an der Seite von der hübschen Kira und Calan, Angriffe des berühmten Räuberpacks um Robert Chapeau abwehrte und der Bevölkerung half den König aus dem übernatürlichen Schlaf zu holen um ihn zurück aus der Gruft auf den Thron zu bringen. Noch einige fantastische Geschichten erlebte er und bereiste bemerkenswerte Orte und Burgen in Heligonia und weiter weg. Mit der Zeit prägten die Erlebnisse Tarnis so, dass er fortan immer wachsamer und misstrauischer wurde. Nicht immer war das förderlich, doch es rettete ihm und seinen Gefährten auch schon des Öfteren das Leben.
Ausbildung zum Waldläufer. Diese absolvierte er gemeinsam mit William, der ebenfalls aus der Baronie stammte in der Wolfsmark. In der Trutzburg erhielt Tarnis die Ausbildung zum Waldläufer in der dortigen Waldläuferbrigade. Mit William absolvierte er in einem Trupp gemeinsam einige Aufträge, auch direkt mit und unter Thorn van Darken. So kam es, dass auch im Krieg zwischen der Wolfsmark und Falkenhain Tarnis auf der Seite der Wölfe kämpfte. Auf der Seite der Gegner seiner teilweisen Wurzeln. Doch er fühlte sich Land und Leuten mittlerweile zu stark verbunden um nicht seiner Pflicht nach zu kommen. Seine Loyalität galt den in dieser Zeit kennen und schätzen gelernten Menschen wie dem Magus Desgracia Encanto, De, Schlächter von Wolfsmark, Ashen Zäpesch und natürlich Thorn van Darken. Tarnis wurde schnell zum treuen Wolf und trug fortan auch stets die Symbole des Wolfes. So fiel ihm die Entscheidung auch nicht schwer, sich gegen den Schlangenglauben zu stellen und gemeinsam mit Thorn van Darken und dem Schlächter das Gift der Schlange aus der Baronie zu verbannen. Der dann herrschende Friede und der Abzug des Schlächters bewegten ihn dazu doch erneut wieder auf Reisen zu gehen und seinen Dienst zu mindest für den Moment in der Wolfsmark nieder zu legen. Einzig zu Encanto hielt er Kontakt nach dieser Zeit. Auch in Falkenhain besuchte er nur ab und an die Verwandtschaft und natürlich den Bürgermeister. Und so zog es ihn abermals hinaus. Er erlebte Abenteuer und so einiges mehr.
Ehe ein ganz besonderes Ereignis für immer sein Leben verändern sollte. Beim weissen Turm, als er wieder einmal mit Kira und Calandryll in ein Abenteuer stürzte, geschah unfassbares. Man bestritt an der Seite eines Engels sogar eine Schlacht gegen Untote, welche in ihrem Ausmass eine Bedrohung für die dortige Bevölkerung geworden wäre, hätte man dies nicht für sich entscheiden können. Die Schlacht selbst erlebte Tarnis jedoch wie durch einen Schleier. Denn einige Zauber wirkten auf ihm, um ihn überhaupt erst dort antreten zu lassen. Denn als man zuvor einige unabdingbare Aufgaben in diesen Landen erledigen musste, hatte das Schicksal etwas Schlimmes für den Waldläufer vorgesehen. Auf dem Weg zu seinen Gefährten wurde er von Werwolfkriegern überrascht und mit verfluchten Waffen angegriffen. Dabei traf ihn ein Schlag eines dunklen und mächtigen sowie überdimensionierten Streitkolbens so hart, dass er durch die Luft geschleudert wurde und mit schwersten Verletzungen in die Büsche flog. Als er dort, völlig ausser Stande sich selbst zu bewegen, lag, wurde es dunkel um ihn. Die Umgebung nahm er kaum noch wahr, wurde sein Blick doch auf ein minimales Sichtfeld beschränkt. Die Schmerzen waren immens und jeder Versuch einer Regung wurde durch die Knochensplitter in seinem Fleisch unterbunden. Blut floss aus seinem Mund und er sah sein Leben aus ihm weichen. Er war sich sicher, dass alles vorbei sein sollte und sein Ende nah ist. Doch dann vernahm er den Gesang einer fremden Sprache und mehrere Frauen mit langen Haaren, wallenden Kleidern und spitzen Ohren traten an ihn heran und strahlten trotz des Entsetzens in ihren Augen eine Ruhe aus, welche ihn fast in Trance versetzten. Zu dritt schienen sie ihn zu behandeln. Er sah in seinem eingeschränkten Sichtbereich allerhand Tiegel, Verbände und Stöcke als Schienen an sich vorbei gehen. Dabei wurde gesungen und getanzt. Schliesslich kamen Kira, Calan und eine Gruppierung namens Irioniten zu Hilfe und schafften ihn zurück in das Lager. Der dortige Priester und Calan ermöglichten ihm ein kurzzeitiges Aufbäumen um in der Schlacht seinen Teil beizutragen, ehe er dann völlig zusammenbrach. Danach begab er sich in die Hände der Elfen um seine Verletzung weiter heilen zu lassen. Da er für die Unterstützung mit Arbeitskraft aufkam, erhielt er ein besonderes Geschenk. So wurde sein Schwert von dortigen Schmieden verändert, so dass es besser zu ihm passte und dennoch im Grunde das Familienerbstück war, was ihm so viel bedeutete. Doch fortan sollte sich diese Waffe als besonders effektiv mittels Naturmagie gegen jegliche Verderbtheit erweisen. Nach dieser langen Zeit begab sich Tarnis zurück auf den Weg nach Heligonia, auch wenn er sicher eines Tages wieder zu den Elfen von Dunkeltann zurückkehren wird… wenn auch nur für einen Besuch alter Freunde… doch eben auch diese möchte er zu gerne wieder sehen. Doch nicht nur dieses Vorhaben konnte er darauf bei einer Rückkehr in Helegonia umsetzen, sondern noch mehr, was er so schon aus den Augen verlor. Bisher hörte er nur von dem großen Magier Encanto, welcher aus der gleichen Region entstammte wie er, wenngleich er auch für die Baronie Wolfsmark tätig war, was jedoch auch auf Tarnis zutraf. Jener konnte sein Vertrauen ebenso gewinnen wie ein gewisser Grendel, der wohl aus härteren Gegenden zu stammen scheint und sich ebenfalls als Verbündeter erwies. Darüber hinaus lernte er eine überaus begabte Alchemistin Namens Phyllis kennen, welche nicht nur ebenfalls für die gleiche Sache ihr Leben auf das Spiel setzte, sondern gar in der Lage war ihm einen der Tränke zu brauen, welche er doch so dringend benötigt um der Sinne Herr zu bleiben, trotz dem Fluch der in ihm schlummert. Doch seine Bekanntschaft wurde abermals vergrössert. So lernte er zwei äusserst mutige Halblingsdamen, Rosa und Mira kennen, welche wohl auch für die richtigen Dinge einstünden. Auch wenn die Umstände durchaus angenehmer als eine Dimensionsverschiebung seine konnten, so schien er durch die neuen und alten Freunde dennoch sehr beflügelt und fasste neuen Lebensmut.
Zurück in Terravino wollte er es eigentlich ruhiger angehen lassen, jedoch kam er durch besondere Umstände und nicht zuletzt durch die vorlaute Rosa in eine Situation die abermals einiges verändern sollte. Er schloss sich mit Rosa einer Söldnertruppe namens Windklingen an und zog in eines von vielen weiteren Abenteuer.
to be continued…