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Stadtstaat Penumbra

Der Stadtstaat in dem sich jeder selbst der Nächste ist

Der heutige Stadtstaat Penumbra liegt zwischen den beiden Baronien Seranno und Greyshire und war einst selbst eine eigenständige Baronie, den anderen an Landfläche nicht unähnlich. Der damalige Baron und derzeit nunmehr als Freiherr bezeichnete Vincente di Venduto war ein junger Mann, welcher den Reichtum seiner Baronie mehren wollte. Hierzu war ihm fast jedes Mittel recht.

Sich häufende Überfälle auf Karawanen, die Piraterie und andere, mehr als zwielichtige Geschäfte, rief die anderen Baronien auf den Plan. Die Gier des Barons war schier grenzenlos und schon bald befand er sich im Krieg mit Seranno und Greyshire. Es kam das Unvermeidbare und Penumbra verlor Gebiet um Gebiet. Kurz vor der feindlichen Übernahme der Hauptstadt durch Seranno, was den Untergang der Familie di Venduto bedeutet hätte, kapitulierte der Baron und handelte einen Friedensvertrag mit Seranno aus. Kurz nach der Befriedung mit dem Feind im Westen stellte auch Greyshire die Angriffe ein. Die eroberten Gebiete gingen alle an die Sieger rechtmäßig über, so dass Penumbra nur noch die Stadt selbst mit ein wenig Landstrich zur Agrarwirtschaft geblieben ist.

Der Stadtstaat ist heute folglich auch der Regierungssitz. Nach seiner Niederlage wurde Vincente der Titel des Barons durch den Fürsten Terravinos aberkannt und so darf er sich heute nur noch Freiherr nennen.

Bild: Die Grenzen Penumbras vor der Eroberung durch Greyshire sind gestrichelt dargestellt. Übrig ist heute nur noch die Hauptstadt

Vincentes Ego verkraftete die herben Niederlagen nur schwer und so zog er sich so gut wie gänzlich aus der Politik zurück und vergaß seine Sorgen in der Völlerei, der Trunksucht und im Schoß vieler käuflicher Frauen und Mätressen. Inzwischen ist Vincente die Venduto frühzeitig gealtert, was auf Grund seines Lebensstiles kaum verwunderlich ist. Er und seine Frau Sylvia leben in einer sehr unglücklichen Ehe. Vincente hat keinerlei Interesse mehr an seiner Ehe und ebenso wenig an seinen Kindern, die ihm mehr eine Last als ein Segen sind. Sylvia suchte derweil ihr Seelenheil im Handel. Als Gildenoberhaupt des Tuch- und Schmuckhandels ist sie sehr erfolgreich und nicht zuletzt eine der Stützen, die die Stadtstaatskasse am Leben erhält.

Vincente und Sylvia haben zwei Söhne, Sergio und Salvatore,​ welche unterschiedlicher nicht sein könnten. Was die Führung Penumbras angeht, setzt Sylvia ihr Hoffnung auf ihren ältesten Sohn Sergio di Venduto, welcher den Titel seines Vaters erben soll. Sergio ist jedoch ein verwöhnter und verzogener junger Erwachsener,​ welcher zumindest schon charakterlich in die Fußstapfen seines Vaters zu treten scheint. Er liebt den Alkohol, die Frauen, das gute Essen und außerdem hat er horrende Spielschulden in vielen Lokalen der Stadt. ​

Einen krassen Kontrast zu der restlichen Familie bildet der zweite Sohn. Salvatore di Venduto fällt durch seine ruhige und sachliche Art auf. Er trinkt wenig, isst angemessen und auch ansonsten ist kaum etwas über den zweiten Spross der Vendutos bekannt. Er benimmt sich stets höflich und ihm scheint das Verhalten seiner Familie oft unangenehm zu sein. Es wird vermutet, dass er seine freie Zeit mit dem Lesen von Büchern und dem Schreiben von Gedichten verbringt und wirkt auch ansonsten ziemlich langweilig. Einer Diskussion oder einem philosophischem Gespräch ist er jedoch nie abgeneigt. ​

Kultur und Handel

Seefahrerin aus Penumbra

Kulturell ist Penumbra zwar durch den Binnenhandel in der Lage, nahezu an alle Güter heran zu kommen, allerdings kann sich diese noch lange nicht jeder Bürger leisten. Durch die großen sozialen Unterschiede sind es somit der Stand und das Geld, die über den kulturellen Stand innerhalb der Stadt gebieten.

Der florierende Handel stellt die Existenz Penumbras dar. Dies ist der große Vorteil, den der Stadtstaat innehält und man weiß auch geschickt damit umzugehen.

Generell kann man sagen, dass die Macht Penumbras ihren Ursprung im Handel hat. Die Gilden regieren die Stadt, die einen ganz offensiv, die anderen eher im Hintergrund. Die Handelsgilde,​ welche hierzulande so genannt wird, obwohl jeder Penumbraner weiß, dass sich dahinter eine andere Gilde verbirgt, ist die wohl mächtigste.

Der Handel in Penumbra läuft noch geteilt ab. Zum einen kann man mit Schuldverschreibungen und Barschaft handeln, aber auch der Handel Ware gegen Ware ist noch sehr verbreitet und findet vor allem auf den großen Märkten regen Anklang. Am Ufer der Ader,​ des großen Flusses in Terravino finden sich die wenigen Handelskontore der Kaufleute, dort findet man die exquisitesten Waren im Fürstentum,​ wenn man sie sich leisten kann. Penumbra hat hier den größten Anteil daran, dass die Stadt direkt am Fluss liegt und somit den direkten Handel mit allen erdenklichen Handelspartnern betreibt. Dadurch, dass die Ader Meerverbindung hat, ist nicht nur der reine Handelsverkehr gesichert, es ergeben sich auch Waren aus Beutezügen. Nicht selten legt auch ein unbeflaggtes Schiff an um seine Waren feil zu bieten.

Früher hatte Penumbra als Haupteinnahmequellen Holz, Wein, Lebensmittel und Vieh. Durch die kriegsbedingten Verluste an Ländereien und damit verbundenen Einnahmequellen durch Rohstoffe, ging dies jedoch alles verloren. Somit werden alle heutigen Einnahmen nur noch über den Umschlag von Waren in der Hafenstadt erzielt. Und da hier jegliche Waren an- und verkauft werden, ist die Auswahl und somit die Bedürfnisstillung groß.

Eine noch gebliebene Einnahmequelle ist der Verkauf von Teer aus den südlich gelegenen Teersümpfen.

Bevölkerung

Die Bevölkerung in Penumbra könnte vielschichtiger nicht sein. Vom reichen Händler über den emsigen Handwerker bis hin zum Tagedieb oder Freibeuter ist alles vertreten. Erfolgshungrig sind sie nahezu alle. Jedoch nicht alle fleißig oder gerecht, geschweige denn ehrlich. Die Schere zwischen Arm und Reich klafft hier sehr weit auseinander. Dies und auch die Tatsache, dass der Freiherr di Venduto selbst seine Prioritäten nicht gerade in der Gewaltlosigkeit sieht, führt zu einer starken Kriminalität.

Fremden gegenüber ist man in Penumbra offen. Nahezu niemand wird abgewiesen und jeder ist erst einmal Gast, gleichwohl dies nicht bedeutet, dass ein jeder sich in Penumbra auch wohlfühlt. Bedrängung durch Glücksspieler,​ Händler und Dealer gehören schon fast zum Begrüßungsritual. Auch sollte man stets mit einem offenen Auge schlafen. Taschendiebstähle und Überfälle stehen hier an der Tages- und Nachtordnung. Zudem kommt es hin und wieder vor, dass jemand unter mysteriösen Umständen ganz verschwindet.

Die Stadt

Stadtstaat und Regierungssitz

Penumbra, Zentrum des Handels, blühende Metropole, dreckiges Rattennest aber auch Stadt der Diebe und Piraten genannt

Penumbra ist nach der Fürstenstadt Aureastett die größte Stadt in ganz Terravino und verfügt über einen sehr großen Hafen. Durch die direkte Lage an der Ader,​ dem größten Fluss im Fürstentum,​ verfügt es über direkte Anbindung an das südöstlich gelegene Kristallmeer.

In dem Stadtstaat leben circa 18.000 Einwohner. Genaue Zahlen sind jedoch nur schwer abzuschätzen da gerade in den unteren Schichten zu viele Einwohner auf engstem Raum in den Häusern eingepfercht leben. Hinzu kommt, dass viele Penumbraner ständig auf Reisen, zumeist zu See sind, wodurch nie wirklich festzustellen ist wie viel Einwohner Penumbra wirklich verbirgt. Auch ist es ein etablierter Streich, bei Volkszählungen die Karawanen mit zu erfassen, die durch den Stadtstaat ziehen. Die meisten Einwohner leben wohl in der Stadt selbst auf engstem Raum. Nur wenige leben auf dem Land in den kleinen verbliebenen Randbezirken. Hinzu kommen noch wie schon erwähnt die Seefahrer und die Besatzer der Isla Libertad.

Da die früheren Regionen von Penumbra schöne und dichte Waldstücke beinhalteten,​ wurden die meisten Gebäude aus Holz erbaut. Keine andere Stadt, mit nur annähernd dieser Größe, hat so wenig Gebäude aus Stein. Daher wirkt der Ort für Unwissende eher als unzeitgemäß und zurückgeblieben. Der Hafen selbst besteht überwiegend aus Pfahlbauten und muss daher regelmäßig gewartet und repariert werden. ​

Allerdings ist auch niemand geschulter in der Verarbeitung von Holz wie die Handwerkszunft von Penumbra. Kriegsgeräte und Schiffe, aber auch Möbel und Gebäude fertigt man hier auf höchstem Niveau.

Die vielen Gebäude aus Holz sind sehr individuell gestaltet und wurden auch teilweise in Eigenbauweise nachträglich mit Anbauten versehen. Dies führt zu vielen Vorsprüngen,​ verlängerten Dächern und Absätzen, welche es zu einem sehr verwinkelten Ort machen, in dem man auf den Dächern meist schneller vorankommt als in den Gassen. Und viele wissen das zu schätzen und zu nutzen.

In den Gassen herrscht reger Betrieb und schnell verliert ein Fremder sowohl die Orientierung als auch sein Hab und Gut wenn er im Getümmel nicht darauf achten sollte. ​

Städte und Ortschaften

Die Aufzählung der wichtigen Städte und Ortschaften ist schnell erledigt denn wie bereits erwähnt, besteht Penumbra seit Ende des Krieges nur noch aus der Hauptstadt selbst.

Das einzig nennenswerte Gelände, das auch heute noch zum größten Teil zu Penumbra zu zählen ist, sind die Teersümpfe Buco Bottino,​ “das Beute-Loch”​ südlich der Stadt. Gerüchte ranken sich um dieses Gebiet, in dem schon viele den Tod fanden. ​

Gilden und Organisationen

Penumbranischer Freibeuter

Die Diebesgilde

Nach dem Krieg stand es schlecht um den Stadtstaat und die Bevölkerung sehnte sich nach Führung und Struktur. Dies wurde durch den gebrochenen Vincente di Venduto jedoch nicht gewährleistet. Regiert wird Penumbra offiziell durch den Freiherren, gelenkt jedoch durch die Gilden. ​

Neben den gängigen Gilden, die es wohl zuhauf in Terravino gibt, gilt eine als besonders nennenswert. Die Diebesgilde sorgt, auch wenn der Name nicht gerade darauf schließen lassen mag, für Ordnung und Struktur im Stadtstaat. An ihrer Spitze steht ein Unbekannter, der allseits nur als der "maskierte Bewahrer" bekannt ist.

Natürlich kommt der Name der wohl bekanntesten und gefürchtetsten Gilde Penumbras auch nicht von ungefähr und das Vorgehen der Mitglieder widerspricht nicht selten​ den gängigen Gesetzen.

Die Glücklichen

Neben der Diebesgilde gibt es eine weitere Organisation, die sich in Penumbra breit macht. Die "Glücklichen" versuchen durch ihre gleichnamige “Droge der Glücklichen” rasch an Geld und Macht zu kommen und da die Droge sehr schnell abhängig macht, sind sie auch auf starkem Vormarsch.

Die Pelieris und die Gleicesters

Die Pelieris sind eine alteingesessen penumbranische Familie und leben seit mehreren Generationen in Porto Gemelli, dem heutigen Twinport und lange Zeit galten die Pelieris als heimliche Regenten der Stadt, da sie durch Korruption und zweifelhafte Geschäfte Beziehungen in der Stadtverwaltung, der Garnison und sogar der Kirche hatten.

Seit der Übernahme durch Greyshire wird die Macht der Familie jedoch durch zwei neue Gewalten bedroht. Dies ist zum einen der nun über Twinport herrschende Earl Godfrey und zum anderen die aus Greyhold stammende Familie der Gleicesters, die ebenso wie die Pelieris bekannt sind für Betrügereien und Korruption.

Vor dem Krieg war die Familie Pelieri dem damaligen Fürsten Penumbras Vincente di Vendutto stets ein Dorn im Auge, da sie nicht immer für seine Kasse schafften. Heute jedoch sieht es etwas anders aus, da die Familie nun einen guten Kontakt in die Stadt Twinport darstellt. Inwieweit di Vendutto allerdings diese Kontakte ausnutzt oder in welcher Beziehung sie zueinander stehen, ist ungewiss.

Kodex

All der Widrigkeiten zum Trotz ist man in Penumbra doch ganz zufrieden mit dem was man hat. Nicht zuletzt liegt das an den freizügigen Gesetzen, die man hier Kodex 13 nennt.

Magie

Auch wenn es in Penumbra keine Magieakademien gibt, so sind hier doch einige Wirker beheimatet. Jegliche Form der Magie, in Ausübung und Erlernung ist ausdrücklich erlaubt, solange niemand dadurch zu Schaden kommt oder Belästigt wird.

Religion

Die offizielle Religion in Penumbra ist, wie im restlichen Fürstentum auch, der "Glaube an die Neun". Nahezu jeder der neun Götter findet in Penumbra Menschen, die ihn um das ein oder andere bitten.

Der Schutzpatron und Hauptgott des Stadtstaates jedoch ist die Göttin des Wassers Gesheema. Allerorts findet man Schreine und Symbole, die ihr gewidmet sind. Kein Seefahrer würde je in See stechen, ohne ihr vorher ein Opfer dargebracht zu haben.

Anhänger Gesheemas, die auch als Göttin des Verstandes und des Wissens gilt, streben stets nach Erweiterung ihres Horizontes um ihr wohlzugefallen. In Penumbra legt man diese Erweiterung jedoch weniger im akademischen Sinne aus sondern eher in der buchstäblichen Erweiterung des Horizontes im Sinne der Seefahrt und Entdeckung neuer Lande.

Ein jeder Seefahrer hofft darauf, nach seinem Tod in “Gesheemas ewigem Meer” segeln zu dürfen.

Vereinzelt wird auch noch der Glaube an die Vier Grundelemente Feuer, Wasser, Erde und Luft praktiziert. Dieser einfache Glaube findet jedoch eher vorwiegend beim einfachen Volk Anklang.

Militär

Die Streitkräfte in Penumbra sind durch die Niederlagen im Zweifrontenkrieg stark dezimiert. Eine Garnison und ein Zeughaus sind vorhanden, aber das Militär ist längst auf den Schutz der Stadt begrenzt. Da keine offensiven Manöver mehr notwendig sind, ist man jedoch auf eine Verteidigung so gut vorbereitet,​ dass der Stadtstaat selbst als uneinnehmbar gilt. Den Wahrheitsgehalt kann man natürlich nur durch einen Angriff prüfen. Allerdings haben schon die Siegermächte Seranno und Greyshire von einer Übernahme abgesehen.

Da hier weder von Zügen noch von regelrechten Truppen gesprochen werden kann, ist die Organisation hier eher auf Rotten beschränkt. Diese sind in fünf Teile gesplittet.

Die Soldaten sind eher zusammengewürfelt und ebenso gerüstet und bewaffnet. Doch der Freiherr behauptet eben, dass mache ihre Vielseitigkeit und Unberechenbarkeit aus.

Die Besonderheit in den Arkebusiereinheiten ist die Verwendung eines neuartigen Zündmechanismus. So hat man hier verschiedene Abfeuermöglichkeiten übernommen. Während das komplizierte Radschloss auf Import beschränkt ist, versucht man das Steinschloss mittlerweile nachzubauen.

Schifffahrt - Siedlung in Übersee

In Rot ist hier oben Terravino zu sehen und unten Rechts mitten im Meer die kleine Insel Isla Libertad

Als Penumbra noch eine eigenständige Baronie war, verfügte Vincente di Vendutto über eine beachtliche und konkurrenzlose Flotte sowohl im Binnengewässer der Ader nebst Nebenarmen als auch im Kristallmeer und in Übersee. Die meisten Schiffe fielen jedoch dem Krieg zum Opfer.

Penumbra gewinnt wieder an Landfläche

Kurz vor dem Zwei-Fronten-Krieg gegen Seranno und Greyshire entdeckte ein penumbranisches Expeditionsschiff,​ die Falcon Negro eine bislang unerschlossene Insel im Kristallmeer. ​

Der Kapitän Diego de Medrano unterrichtete kurz vor Ausbruch des Krieges Vincente di Venduto darüber, während der Rest seiner Expeditionsflotte noch auf der Insel weilte. Da sich die politische Lage jedoch zuspitzte, beauftragte di Venduto den Kapitän umgehend damit, zurück zur Insel zu reisen und seine Mannschaft zu sammeln um die heimischen Kräfte zu verstärken. Doch dazu sollte es nicht mehr kommen. Die Kräfte unter der Führung von Kapitän de Medrano erreichten aufgrund der Barrikaden auf der Ader nie ihre eigenen Kräfte und mussten so tatenlos zusehen, wie Penumbra den Krieg gegen Seranno und Greyshire verlor.

Durch den Krieg nur noch auf die Stadt selbst geschrumpft,​ wurde die Insel, die nunmehr unter dem Namen Isla Libertad bekannt ist, neu besiedelt und ausgebaut.

Ränge auf einem Schiff

Das größte Schiff Penumbras, was Bauart und Mannschaft angeht, ist die Falcon Negro. Sie untersteht dem Kommando von Kapitän Diego de Medrano. Wie auf allen anderen Schiffen unterstehen ihm seine restlichen Besatzungsmitglieder und die Mannschaftsränge.

wichtige Personen