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investitur

Investitur

Die Investitur ist nahezu der wichtigste Punkt im Leben eines Novizen bzw. eines angehenden Priesters. Bei dieser heiligen Zeremonie erhält ein Novize seine Priesterweihe. In der Regel warten die Novizen mehrere Jahre auf ihre Weihe und müssen zunächst von ihrem Pater vorgeschlagen und vom obersten Abt für würdig gehalten werden, bevor sie sich der Prüfung (die lichtlose Zeit) stellen dürfen. Erst nach erfolgreich abgelegter Prüfung erhalten sie ihre Investitur.

Die lichtlose Zeit / Blindheit

Die Prüfung dauert einen Mondzyklus. Die zu prüfenden Novizen sind den gesamten Zeitraum über blind und beziehen ihre Quartiere in den fensterlosen Kellerräumen der Abtei. Verlassen sie die stockfinsteren Räume, müssen sie Augenbinden tragen. Während der lichtlosen Zeit müssen die Novizen neben ihren täglichen Pflichten zusätzlichen Dienst für die Ärmsten der Bevölkerung verrichten. Dies kann je nach Ausrichtung ihres Paters variieren von Armenspeisung über Dienst im Waisenhaus bis hin zur ärztlichen Versorgung. Durch den Verzicht auf Licht soll den Novizen der Wert dessen nahe gebracht werden. Denn ein von Geburt an Sehender (wer im Glauben Rodons erzogen wurde) kann sich zwar am Lichte Rodons erfreuen, doch wird er nie wirklich wissen, wie lebenswichtig es ist, bis er es eines Tages missen muss.

Nach Ablauf des Mondzyklusses in Dunkelheit legen die Novizen ihre Augenbinden in der Halle des Lichtes ab. Dies ist ein Raum in Arkville Abbey, der mit riesigen Spiegeln versehen ist. Bei Höchststand der Sonne durchfluten ihre Strahlen den gesamten Raum und brechen sich in den Spiegeln, sodass alles in gleißend hellem Licht erscheint. Nach der langen Zeit in Dunkelheit sind die Prüflinge dann zunächst derart geblendet, dass sie vorerst noch nichts sehen können. Dieser Akt symbolisiert den Glanz Rodons, der auf die Ungläubigen scheint, die bislang in Dunkelheit (Nichtglauben) lebten und nun den reinen Glauben gefunden haben. Wie die Novizen sehen auch sie nicht auf Anhieb klar und benötigen Hilfe, Geduld und Einfühlungsvermögen ihrer Mitmenschen, bis sie das Wahre erkennen können.

Haben die Novizen dieses Prozedere verinnerlicht, wird es ihnen künftig dabei helfen, andere bei ihrer Glaubensfindung oder in Zeiten der Not mit Geduld und Verständnis zu unterstützen. Ein Verstoß, ob nun willentlich oder aus Angst oder Versehen, während der “Zeit der Blindheit” führt zum sofortigen Ausschluss aus der Prüfung. Sie darf nicht wiederholt werden. Dem Novizen steht es nun frei, weiterhin als Novize zu dienen oder den Orden zu verlassen.

Nach erfolgreicher Investitur erhalten die Novizen ihr persönliches Geschenk Rodons. Meist in Form eines Steines oder Schmuckstückes, das es dem jungen Priester ermöglicht, seinen Glauben zu bündeln und für das Gute einzusetzen.

investitur.txt · Last modified: 2020/03/15 15:50 (external edit)