Ein Mann setzt sich zu seinen neuen Freunden ans Feuer. Er schaut in die Runde voller fragender Augen. „ Ihr wollt also wissen was ich, Rory Rotbart, bisher in meinem Leben gemacht habe? Puhh, eine lange Geschichte nicht sehr erfreulich, aber besser als vieles was man sich Heutzutage so erzählt, holt euch einen neuen Krug Bier und mir einen gefüllt mit Met und ich werde es euch erzählen“ Rory nimmt einen tiefen Zug, wischt sich mit dem Ärmel über den Mund.
„ Aaaaalso ….“
Ich war noch nicht immer Rory Rotbart, anfangs nannte man mich nur Rory, der Name den meine Mutter mir gab. Meine Familie, sie waren im Schatzräubergeschäft, wir lebten in den tiefen Wäldern der Baronie Dunkeltann. Sie lehrten mich das Handwerk gut, dazu gehören lesen, schreiben aber auch das entschärfen von fallen, schleichen und das Führen eines Schwertes. Wie alle meiner Familie war ich Neugierig mit dem Unterschied das mich die Eigenschaft immer in Schwierigkeiten gebracht hat, nicht nur einmal wäre ich in Ruinen umgekommen deswegen, aber in meiner Sippschaft hält man zusammen und deswegen ist mir nie mehr passiert als Kratzer und gestauchte Knochen.
Meine Kindheit war ein einziges Abenteuer, ich bereue keinen Tag davon. Als ich dann ein Mann war, musste ich meine Prüfung ablegen um ein vollwertiges Mitglied der Bande zu werden und mir damit auch meinen zweiten Namen verdienen. Diese Art von Prüfungen sind immer gleich, beweise dein Können, wie auch bei einem Bäcker. Ich habe mir ein Besonderes Stück ausgesucht, das Schwert eines Barons der Allerlande, manche Quellen berichten es sei verflucht, aber Flüche gehörten damals für mich in das Reich der Märchen die Kinder davon abhalten sollten zu viel Spaß zu haben. Also machte ich mich auf die Suche, und es war nicht schwer es zu finden, der Fluch hatte anscheinend seine Wirkung nicht verfehlt. Das Schwert war schlicht und nur durch einen einzelnen Onyx im Griff geschmückt. Es lag unberührt von Zeit und Verfall auf dem Grabdeckel des Barons. Leicht befestigt und dadurch auch leicht zu entfernen. Ich nahm es auf und ließ es direkt in meinen Schwerthalter gleiten damit es keine weitere Aufmerksamkeit erregte, auf meiner Rückreise. Mein eigenes Schwert wickelte ich in ein Tuch damit es wichtiger wirkte falls ich überfallen würde.
Meine Heimreise war Ruhig und als ich zuhause ankam, ging ich direkt zu meinen Eltern und überreichte ihnen das Schwert, mein Gesellenstück so zu sagen. Der Stolz war nicht zu übersehen. Mein Vater, ein meisterlicher Schwertkämpfer nahm es mir ab und tat ein paar Schwerthiebe. Und ich sah wie noch etwas anderes in seine Augen trat, konnte aber nicht sagen was es war.
An diesem Abend hatten wir mit der ganzen Bande ein rauschendes Fest und ich sollte meinen zweiten Namen erhalten. Oft waren es Bezeichnungen, für die Taten die man bereits hinter sich hatte, oft aber auch Ehrungen der Stärke. Doch als mein Vater ihn verkünden sollte, sagte er nur dass ich keinen zweiten Namen wert sei, da ich keine wahre Leistung vollbracht hätte, jedermann könne ein Schwert aufheben. Der schlimmste Moment meines Lebens bis dahin. Die Bande war entsetzt. Ich verließ den Tisch und ging geknickt in den Wald.
Am Nächsten Morgen wollte ich zurückkehren, aber es war keiner im Lager, also folgte ich ihren Spuren, als ich sie fand stockte mir der Atem. Mein Vater hatte ein Blutbad angerichtet, ein Frevel gegen alle unsere Regeln, mit dem Schwert das ich ihm gebracht hatte. Flüche waren wohl doch keine Märchen. Der Rest meiner Familie stand angewidert bei ihm. Ich ging zu ihnen meine Mutter hatte Tränen in den Augen, sie sagte zu mir, mein mutiger Rory gib dir daran keine Schuld, ein Fluch hat immer nur über jenen macht der an ihn Glaubt, und auch für jene gibt es Hoffnung, wir kümmern uns um ihn. Du hast nun eine ganz andere Aufgabe, dieser Mann den dein Vater ermordet hat war ein Bote aus Allerland, er hat einen Brief für einen Martin, der früher in einer Armee gedient hat aber desertiert ist, er wird Verfolgt. Ich will nicht dass noch mehr Blut an unseren Händen klebt als es eh schon tut. Finde ihn und überbringe die Nachricht. Sie gab mir noch einen Kuss auf die Wange. Als ich gerade ein paar Schritte gegangen war rief sie mir zu sei vorsichtig Rory Rotbart und komm wann immer du willst wieder nach Hause.
Es war eine lange Suche, Martins gab es wie Sand am Meer, aber nur wenige hatten früher gegen die Allerländer gekämpft. Ich hoffte nur dass ich nicht zu spät kam um ihn zu warnen. Aber das Glück war mir hold und er war in bester Gesundheit als ich ihn in einem kleinen Dorf fand. Nachdem er den Brief beunruhigt gelesen hatte. Er lud mich ein in die örtliche Taverne um mir für meinen Dienst ein Krug Met auszugeben…..
„nun ich hoffe es war nicht zu Langatmig, und wie steht es mit euren Geschichten?“ fragte Rory, und nun ist es an ihm fragend in die Runde zu schauen.