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Terravino 5 - Totenmaske

Ein Jahr ist vergangen seit das Wesen aus Schatten und Dunkelheit in Terravino erweckt wurde. Die befürchtete große Katastrophe blieb aber bisher aus und jeder ging wie gewohnt seiner Arbeit nach und der Alltag nahm seinen Lauf.

Doch dann kam die Kunde, dass Tiberius Bach, der Baron von Dunkeltann tot in seinen Gemächern aufgefunden wurde. Das Verheerende daran, Tiberius war der letzte Bach. Einen Nachkommen gibt es nicht und all seine Brüder starben in den vergangenen Jahren. In zu kurzen Abständen wurde einer nach dem anderen der Familie ausgelöscht.

Und nun stellt sich die unausweichliche Frage: Wer wird den Thron Dunkeltanns besteigen?

Doch heute kommen wir zusammen, um dem Baron auf der Sternenlichtung die letzte Ehre zu erweisen. Die Obrigkeiten von Terravino werden in einer Zeremonie Abschied von Tiberius Bach nehmen. Im Anschluss wird es einen Abschied für die restliche Bevölkerung und Besucher geben. Die Auktion am darauffolgenden Tage, in der Gegenstände aus dem Besitz von Tiberius Bach versteigert werden, lockt viele Besucher an.

Warum bist du hier? Um Abschied zu nehmen? Um an der Auktion teilzunehmen? Aus Interesse oder Neugierde? Oder nur auf der Durchreise?

Trailer

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IT Zusammenfassung

Freitag

Die Begräbniszeremonie

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der aufgebahrte Leichnam des verstorbenen Barons auf Belias heiliger Lichtung

Neben etlichen bürgerlichen Besuchern der Begräbniszeremonie waren auch hohe Adlige aus Terravino und anderen Landen wie Heligonia auf der Sternenlichtung erschienen. Der Hohenpriester Belias, Bartholomäus, wandte sich mit einer Abschiedsrede an das Volk. Baron Tiberius Bach, dessen Leichnam vor dem Priester auf einem Podest aufgebahrt lag, hatte den traditionellen Trauerzyklus nun beendet, bei dem der Leichnam eine Nacht und einen Tag auf der Sternenlichtung aufgebahrt wird, eher er zur letzten Totenwache ins Mausoleum gebraucht wird.

Nach der Zeremonie wurde in die örtliche Taverne zum steppenden Hirsch geladen wo es gemäß Brauchtum eine einfache Speise für alle Gäste gab. Auf dem Weg dorthin wurde die ebenfalls anwesende Countess Abigail von Greyshire von einem Boten aus Greyshire abgefangen. Dieser überbrachte ihr eine dringende Nachricht ihres Ritters Godfrey. Inhalt der Nachricht ist nicht bekannt, jedoch musste die Countess überstürzt abreisen.

Dies führte natürlich zu Getuschel unter den Anwesenden. Ohnehin waren viele Gerüchte im Umlauf. So hieß es von einigen, Baron Tiberius sei durch einen Elbenpfeil ermordet worden. Andere hielten dies für Unsinn. Unter den Gästen der Trauerfeier war auch der Elbenprinz Eron aus dem Faernwald in Begleitung seines Sohnes Kieran. Prinz Eron sowie einige andere Gäste versuchten über den Abend mehr über die Todesumstände des angeblich durch Elben ermordeten Barons herauszufinden. Die oberflächlichen Untersuchungen des Leichnams geschahen dabei mit dem Einverständnis des Hohenpriesters Bartholomäus. Erst auf der Lichtung und später im Mausoleum.

Doch nicht nur die Gerüchte um die Todesursache gingen umher. Auch waren einige verwundert über die Anwesenheit des Jarls aus Kargenfels, der bekanntermaßen seit langem im Streit mir dem verstorbenen Tiberius lag.

Dieb im Auktionshaus

In der Taverne lagen währenddessen Unterlagen über die Auktionsgegenstände aus dem Nachlass des Barons aus. Diese teils einfachen, teils wertvollen Habseligkeiten wurden ausgesucht, um am nächsten Morgen an die Trauernden versteigert zu werden. Dieser alte Brauch soll zum einen ein fröhliches Spektakel sein, um die Trauer zu mildern und zum anderen den Leuten eine Möglichkeit geben, ein Erinnerungsstück an den Verstorbenen zu ergattern.

Die Tavernengäste betrachteten also die Zeichnungen und Beschreibungen der Gegenstände und stellten dabei Fragen an Radolf Roder, den anwesenden Haus- und Hofmeister von Tiberius Bach, der die gesamte Trauerzeremonie seines geschätzten Barons anleitete. Die Gegenstände selbst waren in einem Raum hinter der Taverne eingeschlossen und sollten erst am nächsten Tag präsentiert werden.

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der gefangene Dieb vor der Taverne

Plötzlich wurde vor der Taverne Geschrei Laut. “Haltet den Grabräuber!” schrien zwei Wachen Dunkeltanns, als sie einen dunkel gekleideten Mann in Richtung der Taverne verfolgten. Der Flüchtende wollte sich vermutlich im Getümmel der Taverne davonstehlen, jedoch wurde er von Zenobius Pfeffersack zu Fall gebracht, ehe er fliehen konnte. Der Mann stürzte in der längst eingebrochenen Dunkelheit auf den Boden, zuckte noch etwas und rührte sich dann nicht mehr. Die Anwesenden erschraken, hätte der einfach Hieb des Richters Pfeffersack nicht ausreichen sollen, um einen Mann zu töten. Wie sich dann jedoch herausstellte, geiferte der tote Dieb aus dem Mund. Außerdem hatte er ein Messer auf den linken arm tätowiert. Der Dieb war Mitglied der blutigen Klinge gewesen und hatte sich durch eine Giftkapsel selbst vergiftet. Die Klingen tragen diese Kapsel stets in ihrem Mund, meist in einem hohlen Zahn oder einer Zahnlücke. Offenbar wollte der Dieb nicht ausgefragt werden und hatte sich nach seinem Sturz das Leben genommen.

Der tote Dieb gab den Anwesenden Rätsel auf, hatte die blutige Klinge doch erst ein Jahr zuvor dazu beigetragen, dass in Greyshire ein schwarzer Drache geschlüpft ist. Die Frage kam auf, wonach der Dieb gesucht habe. Jedoch hatten die Wachen ihn gestellt, eher er seinen Einbruch in das Auktionslager vollziehen konnte.

Falsche Kargenfelser

Nachdem der erste Schreck abgeflaut war, gingen die Menschen (und Elben) wieder ihren vorherigen Geschäften nach. Viele waren in der Taverne, einige jedoch auch an ihren Lagerstätten, als plötzlich ein Trupp schwarz-weiß uniformierter Soldaten im Gleichschritt ins Lager kam. Angeführt wurden die Mannen und Maiden von einem hoch gewachsenen Krieger, der sich selbst als Jarl Agnar von Kargenfels zur erkennen gab. Der Jarl forderte die Herausgabe eines Gegenstands, der sich unter den Auktionsgegenständen befinden sollte.

Einer der Gäste lief daraufhin in die Taverne zu Radolf Roder, der als höchster Vertreter der Baronie diese Angelegenheit klären sollte. Radolf stutzte jedoch bei der Nachricht, der Jarl stünde draußen, saß der Jarl doch bereits in der Taverne.

Draußen wurde der vermeintliche Jarl mittlerweile ungeduldig. Auch wurden die Anwesenden skeptisch, da er sich mal als Jarl und mal als Fürst betitelte. Dabei hatte Terravino nur einen Fürsten, der sicher nicht aus Kargenfels war.

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der ECHTE Jarl von Kargenfels

Der Anführer der Uniformierten schien die Skepsis zu wittern, denn er befahl seinem Gefolge unvermittelt den Angriff. Die Krieger in Pelz und schwarz-weißen Wappenrock schlugen wie wild um sich und verletzten zahlreiche Gäste, ehe sie niedergestreckt wurden. Eine junge Kriegerin unter ihnen streckte jedoch sogleich ihre Waffen. Sie und ihre mittlerweile erschlagenen Verbündeten trugen alle Klingen-Tätowierungen an den Armen. Die junge Frau wurde verhört, jedoch schien recht bald klar, dass sie erst vor kurzem von Mitgliedern der blutigen Klinge “rekrutiert” worden war und selbst nicht viel über ihren Auftrag wusste. Sie war eine perspektivlose Mitläuferin und wurde daher an die Wachen übergeben.

Mittlerweile war auch der echte Jarl hinzu gestoßen. Offenbar hatten die Angreifer nicht damit gerechnet, dass Jarl Agnar zur Zeremonie erscheinen würde, war es doch allgemein bekannt, dass Tiberius und er sich eher feindlich gegenüber standen. Der echte Jarl jedenfalls war über die Forderung und den gefälschten Auftritt amüsiert und besorgt zugleich. Stellte sich aber aufgrund der brisanten Situation, zumindest für eine gewisse Zeit bereitwillig den Fragen.

Zurück in der Taverne wurde der Jarl ebenfalls mehrfach zu den Vorkommnissen angesprochen. Unter anderem von Zenobius Pfeffersack, Marek und dem Fähnrich von Greyshire. Es gab auch deutliche Spitzen von und an den Elbenprinz und Matteo von Seranno.

Was die “falschen Kargenfelser” für einen Gegenstand im Sinn hatten, konnte hier leider nicht in Erfahrung gebracht werden.

Albtraum

So zog sich ein jeder wieder zurück ins eigene Lager oder in die Taverne um das bisher Geschehene bei dem ein oder anderen Met zu besprechen. In der Taverne brodelte die Gerüchteküche und die Barden gaben irgendwann ihre Lieder zum Besten.

Zu später Stunde zog jedoch der Wirt die Aufmerksamkeit einiger Anwesenden auf sich. Als hätte er eine Verabredung, schaute er immer wieder auf die Uhr und deckte schließlich einen bislang versteckten Gegenstand ab. Unter Laken kam ein Schachbrett zum Vorschein. Der Wirt rückte noch zwei Stühle zurecht und ging dann jedoch wieder seiner Arbeit nach als wäre nichts gewesen. Spielen wollte er scheinbar nicht. Interessierte Augen untersuchten das Spiel zunächst unauffällig. Es war fertig aufgebaut und schien bereit zum Spiel zu sein. Doch eine Besonderheit fiel aufmerksamen Beobachtern auf, eine der Figuren schien nicht zu den anderen zu passen. So schien die Figur des weißen Königs ausgetauscht worden sein, war diese Figur doch kleiner und scheinbar älter als die anderen Figuren und auch von anderer Form als sein schwarzes Gegenstück.

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das Schachbrett des Albs

Neugierig nahmen einige der Anwesenden Gäste das Schachspiel in Augenschein. Der Wirt, dem dies natürlich nicht entging, erzählte, dass er früher mit seinem besten Freund Johann jeden Abend bei einer Partie Schach beisammen gesessen hatte, bis zu jenem schicksalsträchtigen Abend. Johann hatte an diesem Tag erst eine neue Spielfigur auf dem Markt erstanden da eine der Figuren zu Bruch gegangen war und baute das Spiel auf während der Wirt noch seine letzten Arbeiten in der Taverne beendete. Als der Wirt dann zu dem Tisch kam, an dem eben noch sein Freund gesessen hatte, war dieser verschwunden. Bis zum heutigen Tage gab es keinerlei Zeichen auf dessen Verbleib. Das Schachspiel stand seitdem unberührt auf seinem angestammten Platz.

Den Anwesenden kam diese Geschichte mehr als merkwürdig vor und der fremde weiße König zog alle Aufmerksamkeit auf sich, bis Zinobius Pfeffersack dem ganzen überdrüssig wurde und kurzerhand die Figur nahm um sie sich genauer anzuschauen.

Von einem auf den anderen Moment war er verschwunden. Ratlose und geschockte Gesichter machten sich breit. Wie konnte das sein?

“Eben hat er noch hier gestanden und jetzt ist er weg”, sagte einer.

“Ich glaube, er hat diese Figur hier in der Hand gehabt”, sagte ein anderer, nahm die umgestürzte Königsfigur auf und…verschwand ebenfalls von jetzt auf nachher.

Doch nicht nur zwei Personen waren verschwunden, sondern auch zwei der weißen Bauern auf dem Spielfeld. Magier sowie die Seherin Edna, die Hirschin, wurden zu Rate gezogen, die das Schachbrett untersuchten. Eine dunkle Aura ging von dem weißen König aus, so viel stand fest, doch wo ihre Freunde waren, wussten sie nicht. Es wurde versucht, eine menschliche Rettungskette zu bilden doch es verschwand nur die Person, die direkten Kontakt zur Figur hatte. Nach einigen weiteren Unvorsichtigen, die ebenfalls verschwanden, verfügte der Magier Asael, dass niemand mehr diese Figur berühren solle, bis sie etwas mehr Klarheit hätten. Hierbei stellte er sich jedoch äußerst ungeschickt an, streifte mit seinem Mantelärmel den weißen König und griff reflexartig danach. Auch er verschwand.

Nun versuchte es die Hirschin, Licht ins Dunkel zu bringen und vollzog ein Ritual um eine Verbindung über die scheinbar verfluchte Figur herzustellen. Es kostete sie viel Kraft und Aufwand, doch schließlich gelang es ihr, mit einem fremden Wesen Kontakt aufzunehmen. Zunächst nur als Schatten und fremde Stimme in ihren Gedanken, dann als manifestierte schemenhafte Gestalt, für alle sichtbar, erschien ein Schattenwesen mit dunkler Aura. Im Schlepptau eine der verschwundenen Personen. Scheinbar belustigt über alle Anwesenden gab der Schatten kichernd und feixend an, dass er aus einer Welt der Albträume käme, in dem sein Meister sich an arglosen Opfern und deren Ängsten laben würde. Auf die Frage, wie sie ihre Freunde wieder bekämen, antwortete der Schatten, dass es ihnen jederzeit freistünde zu gehen, solange sie sich ihren Ängsten stellen und die ihnen gestellten Aufgaben bewältigen würden. Während der Schatten noch sein Unwesen in der Taverne trieb und einige der Anwesenden auf magische Weise in Schlaf versetzte, gelang es der Hirschin, seinem verängstigten Opfer heimlich einen ihrer Ritualknochen zuzustecken, mit dem es möglich sei, auch über die Ebenen hinaus weiterhin miteinander zu kommunizieren. Dann nahm der Schatten den jungen Mann wieder bei der Hand und beide verschwanden so schnell wie sie erschienen waren.

Nun konnte die Hirschin mit den Verschwundenen kommunizieren und ihnen helfende Anweisungen geben. Nach quälend langen Stunden, tauchten alle verloren Geglaubten plötzlich wieder wie aus dem Nichts in der Taverne auf. Alle schienen stark benommen und kamen erst nach und nach wieder zu sich. Doch war eine Person mehr als zuvor denn während ihrer Gefangenschaft in der Albtraumwelt trafen sie auf den verschollenen Freund des Wirtes Johann. Nur gemeinsam konnten sie diesem Martyrium entfliehen und wieder nach Hause gelangen.

Nach und nach beruhigten sich die Gemüter und der Verstand eines jeden klärte sich auf bevor sie von ihren Erlebnissen berichten konnten….

Im Reich des Albs...

coming soon…

hier folgen die Geschehnisse aus der Sicht der im Albtraum gefangenen Spieler




Für Elise

Doch nicht alle bekamen die rätselhaften Ereignisse in der Taverne mit. Viele gingen aufgrund der späten Stunde bereits zu Bett während einige wenige noch um ihr Lagerfeuer saßen und erzählten als plötzlich eine Melodie die nächtliche Stille durchbrach. Es war eine Spieluhrenmelodie, die aus dem Wald zu kommen schien. Dann tauchte zudem eine fremde Gestalt auf. Ein Mädchen, das ängstlich dreinschauend durch das Lager schlich, scheinbar auf der Suche nach irgendetwas. Auf Ansprache reagierte es zögerlich und schreckte zunächst zurück doch dann erzählte Elise, wie sie sich vorstellte, dass sie auf der Suche nach ihrer Spieluhr sei. Sie hätte sie auf ihrem Nachhauseweg im Wald verloren und traue sich nun nicht mehr zurück da sie den Ärger ihrer Eltern fürchte. Sofort erklärte sich eine kleine Gruppe bereit, das Mädchen zu begleiten und ihm zu helfen, die verlorengegangene Spieluhr wiederzufinden. Gemeinsam zogen sie in den dunklen Wald und das Mädchen versuchte sich zu erinnern, wo es lang gelaufen war. Je weiter die Gruppe in den Wald hineinging, desto lauter und deutlicher war die Melodie der Spieluhr zu hören und sie folgten dem traurigen Klang.

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seltsam leuchtende Pilze umgeben die Spieluhr

Dann gelangten sie auf eine Lichtung. Am Fuße einer großen Tanne befand sich ein kleiner Kreis aus seltsam leuchtenden Pilzen, in dessen Mitte lag die Spieluhr, gebettet auf Moos. Die Gruppe schritt darauf zu, schreckte jedoch abrupt zurück als sie um den Pilzkreis auch noch Knochen, offentsichtlich menschlicher Art, entdeckten. Das Mädchen, das die ganze Zeit inmitten ihrer Beschützer gelaufen war, zog sich nun zurück in den Schutz der Dunkelheit als plötzlich von allen Seiten Dämonen aus dem Wald kamen und auf die ahnungslose Gruppe losging. Das Mädchen hatte sie alle in eine Falle gelockt. Zum Glück war die Gruppe nicht unbewaffnet in den Wald gezogen und gemeinsam gelang es, die Angreifer abzuwehren und zu töten bzw. in die Flucht zu schlagen. Das Mädchen verschwand ebenfalls. Verängstigt und verletzt schleppten sich die Mutigen Helden zurück ins Lager und liesen sich ihre Wunden verbinden. Dies erregte Aufmerksamkeit und so zog eine weiere Gruppe los, die Spieluhr zu finden und die Dämonen zu vernichten. Doch die wage Wegbeschreibung lies die Gruppe weit in den Wald laufen ohne ihr Ziel zu finden. Als sie sich schon wieder auf den Heimweg begaben, hörten sich die Spieluhrenmelodie und konnten ihr doch noch bis auf die Lichtung folgen. Doch von dem Mädchen sowie den Dämonen war keine Spur mehr zu sehen. Mit einem aufwendigen Gebet und fast schon Klagelied, wurde das Mädchen um erlaubnis gefragt, ihre Knochen mitnehmen zu dürfen um sie der ewigen Ruhe zuführen zu können.

Die Spieluhr und sämtliche Knochen wurden eingesammelt und mitgenommen. Eine magische Untersuchung der Lichtung ergab, dass es sich hier um etwas bösartig dämonisches handeln musste. Aufgrund der späten Stunde wollte man am nächsten Morgen der Sache weiter nachgehen.

Samstag

Die Auktion

Nach der Trauerzeremonie am Vorabend kam es am späten Vormittag dann zu der Veranstaltung wegen der die meisten eigentlich angereist waren. Die Auktion, bei der einige Gegenstände aus dem persönlichen Besitz des verstorbenen Herrschers unter den Hammer kommen sollten. Der Brauch in Dunkeltann sah vor, dass persönlicher Besitz des Verblichenen, der nicht testamentarisch geregelt war, gemmeinnützigen Projekten zukommen sollte. Zudem hatte auf diese Weise auch der einfachste Bürger die Möglichkeit, sein ganz persönliches Andenken an den Verstorbenen zu erhalten. Auf mehreren Tischen standen die Auktionsgegenstände ausgestellt und nach und nach trudelten ein jeder ein, der sich Hoffnungen auf den ein oder anderen Gegenstand machte. Einige Interessierte begutachteten noch schnell einmal die Gegenstände, bevor auch sie auf den Bänken Platz nahmen.

Geleitet wurde die Auktion durch den Haus- und Hofmeister von Baron Tiberius, Radolf Roder, der seit seiner Jugendzeit im Dienste des Barons gestanden hatte. Der Brauch sah zudem vor, dass es dem Auktionator gestattet war, sich vorab einen der Gegenstände auszusuchen, den er behalten durfte. Radolf Roder eröffnete die Auktion und präsentierte einen Kelch, den er sich ausgesucht hatte. Es war ein recht schlicht gehaltenes Trinkgefäß, aus dem der Baron jedoch jeden Tag zu trinken pflegte. Anschließend fand nach und nach ein jeder Gegenstand einen neuen Besitzer. Vom kleinen Kupferteller über prunkvolle silberne und goldene Schmuckstücke, mittelgroße Kupferteller, Dunkeltanner Gemälde, Körbe und Kisten, große Kupferteller bishin zu kunstvoll verzierten Vasen und Hörnern war alles dabei und die Käufer überboten sich fleißig.

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Haus- und Hofmeister Radolf Roder fungiert als Auktionator

Es herrschte ausgelassene Stimmung, die jedoch durch zwei der anwesenden Personen nach und nach getrübt wurde. Aufmerksamen Beobachtern war nicht entgangen, dass der Jarl aus Kargenfels und Matteo aus Seranno sich kurz vor der Auktion über irgendetwas gestritten hatten und die Spannung zwischen den Beiden war nun förmlich spürbar. So ließ der Jarl kein Gebot von Matteo unkommentiert und machte sich sogar einen Spaß daraus, Matteo nur so zum Spaß zu überbieten. Von diesem wiederum erntete der Jarl nicht nur einen bösen Blick. Das ganze spitzte sich sogar so zu, die beiden mehrere Goldstücke für eine augenscheinlich wertlose Räucherschale boten. Den Zuschlag erhielt letztlich der Jarl, der keinen Hehl aus seinem kleinen Sieg machte und Matteo verspottete. Matteo zog schließlich zornig und wortlos von dannen. Im Anschluss verschenkte der Jarl die ersteigerten Gegenstände an die Anwesenden. Lediglich sein Triumphstück wollte er behalten um es Matteo noch lange unter die Nase reiben zu können.

Nach diesem Schauspiel der beiden hohen Herrschaften fielen auch noch die letzten Gegenstände unter den Hammer und Radolf Roder erhob seinen Kelch um abschließend auf den Verstorbenen zu trinken. Der Tod ging ihm sichtlich nahe, da er wie er selbst erzählte, stets ein sehr gutes Verhältnis zu Baron Tiberius gehabt hatte. Zunächst machte sich daher auch niemand Gedanken als der Haus- und Hofmeister leicht unruhig zu werden schien und sich Schweiß von der Stirn tupfte. Als er jedoch anfing, über Schmerzen zu klagen und Schwindel ihn zum Hinsetzen zwang, war klar, dass es sich hier nicht nur um Trauer handelte. Der Atem ging schwer und Ralf Roder war kurz davor, das Bewusstsein zu verlieren. Fachkundige Heiler waren sofort zur Stelle. Alle Anzeichen ließen eine zumindest leichte Vergiftung vermuten und rasch kam jemand auf den Gedanken an den Kelch. Das Wasser, das Radolf Roder getrunken hatte, war rein doch fanden sich am Rand des Trinkgefäßes noch leichte Antragungen eines Giftes. Die Menge war zwar nicht tötlich aber doch noch stark genug, um einem Menschen starke Übelkeit und Schmerzen zu bescheren.

Belias Schrein / Waldschrat

Doch nicht ein jeder war bei der Auktion zugegen. Eine Abenteuergruppe fand im Wald einen mächtigen umgefallenen Baum, der unter seinem Wurzelwerk Sonderbares verborgen hatte. Fünf Scheiben waren nun freigelegt. Vier im Rechteck und eine viergeteilte in der Mitte. Motti kletterte an dem Wurzelwerk herum und steckte sich sogleich eine Scheibe ein und die Gruppe kehrte wieder zurück zum Lager.

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unter einem umgestürzten Baum lag verborgen ein Schrein der vier Elemente

Es verging nicht viel Zeit, als plötzlich ein wütender Waldschrat erschien. Niemand verstand, was das Wesen da von sich gab, bis auf Prinz Eron, der zu vermitteln vermochte. Man hatte von seiner heiligen Stätte etwas entwendet. Der Waldschrat versuchte, sich Händen und Füßen mit den Menschen zu verständigen. Er führte sie schließlich zum Baum zurück und versuchte ihnen zu erklären, dass die Scheibe dorthin zurück gelegt werden müsse. Leider ging sie dabei zu Bruch. Der Waldschrat war sehr wütend darüber, aber die Gruppe gab ihr Bestes um die Scheibe zu reparieren was ihnen dank dem guten Harz des Baumes gelang. Der Waldschrat bat sie, weitere Teile auf den Scheiben zu verteilen um die Kraft der Vier Elemente wieder herzustellen.

Prinz Eron fungierte weiterhin als Übersetzer und einige Fehlversuche später schafften sie es, die Scheiben wieder in Einklang zu bringen und den Waldschrat milde zu stimmen. Mit einem Gebet an die vier Elemente und die Neun Götter in Terravino verabschiedeten sich die Abenteurer von dem Platz. Doch bevor sie gingen, ging inmitten der Gruppe ein warmes Licht auf. Wärmende Sonnenstrahlen umgaben alle und ein Gefühl der Freude und Freundschaft machte sich in den Herzen breit. Es war fast, als wäre Belia persönlich erschienen, so lagen plötzlich drei Fläschchen in der Mitte als Dank. Diese wurden an sich genommen und die Abenteurer begaben sich zurück ins Lager.

Der Bach ist eingesponnen

Nach der Auktion machten sich einige auf ins Mausoleum, um Tiberius Bach nochmals genauer zu betrachten und seine Wunden zu untersuchen. Beim Betreten des Mausoleums staunten einige jedoch nicht schlecht. Der Leichnam sowie das ganze Mausoleum war eingesponnen und übersäht mit Spinnenweben. Hunderte kleine schwarze Spinnen krabbelten auf den Netzen herum und bissen jeden, der es wagte, die Spinnenweben zu berühren.

Der Leichnam konnte dennoch äußerlich auf magische und wissenschaftliche Weise überprüft werden. Offenbar streckte die Göttin Lyssandre die Hände nach der Seele des Bach aus, um ihn in ihrem Reich aufzunehmen. Die Untersuchenden entschieden, dass dies wohl der gewollte Lauf ist und dass man die Dinge wohl so hinnehmen sollte.

Beisetzung der Knochenüberreste des Mädchens

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Die Knochen wurden an einem geeigneten Ort beigesetzt

Nach den rätselhalften Ereignissen der vergangen Nacht mit dem geisterhaften Mädchen untersuchten die Beteiligten des gestrigen Angriffes die von ihnen geborgenen Knochen. die Hirschin konnte hier etwas Licht ins Dunkel bringen. Unter den Knochen befanden sich eindeutig die, eines kleinen Mädchens, das vor langer langer Zeit sein Leben gelassen hatte. Ein Dämon hatte das Kind, das damals tatsächlich im Wald auf der Suche nach seiner Spieluhr gewesen war, getötet und sich seiner Gestalt bemächtigt um auf diese Art weiterhin ahnungslose Opfer in den Wald zu locken. Der Geist des Mädchens, so viel stand fest, war noch immer an den Ort gebunden an dem das tragische Unglück geschah.

Die Hirschin war darüber verwundert, dass sie die dämonische Presenz im Wald nicht spüren konnte und so zog sie mit der Gruppe, die des Nachts bereits im Wald waren zu der Lichtung um sie genauer in Augenschein zu nehmen. Hierbei stellte sich heraus, dass ein kleines Areal um den Pilzkreis für Edna unsichtbar gemacht wurde, so dass sie sich der dämonischen Präsenz nicht annehmen konnte. Elises Spieluhr stellte sich als Spiegelbild heraus da die Originale schon lange zerfallen war.

Anschließend verließ man den Wald wieder auf der Suche nach einem geeigneten Ort um den Elise den Übergang in Belias ewigen Hain zu ermöglichen. Die Wahl fiel auf die Mitte der Wiese, unter strahlend blauem Himmel und in unmittelbarer Nähe zur heiligen Belialichtung. Mit Hilfe der Hirschin und Prinz Eron wurde Elise bei einem göttergefälligen Ritual die letzte Ehre erwiesen. Auch einige Gäste des Landes wohnten bei. So auch der Wolf und der Jarl. Nach dem Ritus wurden Elises Knochen auf der Sternenlichtung zur Ruhe gebettet.

Des Abends, noch auf dem Weg in die Taverne erschien Elise ihren Rettern. Sie bat die um Entschuldigung und bedankte sich für die Mühe, ihr die letzte Ruhe zu gewährt zu haben, bevor sie sich kurz darauf auflöste.

Barbaren der roten Hand

Während im Lager mittlerweile einzelne Gruppen dabei waren, die bisher gewonnenen Informationen zu einem größeren Bild zusammenzusetzen, wurden Schreie aus dem Wald laut. Eine Gruppe von fünf Barbaren, bekleidet mit Fell und beschmiert mit rotem Blut, griff das Lager und die dort befindlichen Menschen scheinbar willkürlich an. Einer von ihnen rammte beim Stürmen des Lagers noch ein Banner in den Boden. Ein Eisenhammer war darauf zu sehen, auf dem -wohl nachträglich- ein Handabdruck mit rotem Blut aufgetragen wurde.

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Der Blutrausch hielt nicht lange an und die Barbaren fielen

Die Barbaren waren in der deutlichen Unterzahl, jedoch schienen sie zum Schrecken ihrer Kontrahenten unverwundbar zu sein. “ES FUNKTIONIERT!”, rief einer von ihnen. Die fünf wilden Angreifer mähten durch die Verteidiger und schlugen wild um sich. Schwerter und Hämmer schienen ihnen nichts anzuhaben.

Die Verteidiger drohten bereits zu unterliegen, als einer der Barbaren plötzlich eine blutende Wunde von einem Schwerthieb davontrug. “ES WIRKT NICHT MEHR”, hörte man ihn rufen, als er erschrocken an sich runter schaute. Auch seine Mitstreiter schien die Unverwundbarkeit zu verlassen. Eine Mischung aus kalter Gewissheit und grimmiger Entschlossenheit erfasste die Gesichter der Barbaren und sie griffen ein letztes Mal an, ehe sie niedergemacht wurden.

Der Angriff war abgewehrt. Doch die ersten der Verteidiger schienen bereits zu begreifen, dass dies nur die Vorhut war. Ein Test, ob diese Unverwundbarkeit - woher auch immer sie rührte - tatsächlich eintreten würde.

Die Geheimnisse des Tiberius Bach

In dunklen Kreisen

Jetzt, wo eine kurze Phase der Ruhe einzutreten schien, beriet man sich im Lager wieder über die Geschehnisse. Auch die einzelnen Auktionsgegenstände wurde nochmals genau begutachtet. Unter diesen war auch ein dekoratives, graviertes Trinkhorn, welches mit einer Lederkappe versehen war. Laut dem Auktionator soll das Horn an der Wand in den Räumlichkeiten des verstorbenen Barons gehangen haben.

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in großer Runde werden sämtliche Informationen zusammen getragen

Beim Öffnen der Lederkappe kamen drei Briefe zum Vorschein. Sie waren von jemandem geschrieben worden, der sich selbst nur als “M.” bezeichnete. Die Briefe waren an Tiberius gerichtet. “M” drohte Tiberius in den Briefen mehrfach, sich besser an die “Abmachungen zu halten”, da er sonst Konsequenzen fürchten müsse. Außerdem war in den Briefen die Rede, dass Tiberius nicht umsonst eine so hohe Position in der “Klinge” bekommen hätte. Er hätte die damit verbundene Macht nutzen sollen, um der Roten Hand gute Dienste zu leisten. Im dritten und letzten Brief fand man nur eine kurze Nachricht, in der Tiberius mitgeteilt wurde, dass er versagt und sein Leben verwirkt habe. Allem Anschein nach hatte Tiberius Bach eine hohe Position in der blutigen Klinge inne, welche er im Sinne der Roten Hand hätte ausnutzen sollen, jedoch nicht (genug) tat.

Ein geheimer Nachkomme

Eine andere Gruppe im Lager fand in einer ersteigerten Kiste des Barons einen doppelten Boden. Darunter waren Briefe verborgen. Der Baron, der zum Leidwesen seines Vaters als ewiger Junggeselle galt, hatte anscheinend eine geheime Jugendliebe, die nicht seines Standes war. Die Maid hatte vor langer Zeit Briefe an Tiberius verfasst, in dem sie ihm davon berichtete, dass er einen Sohn habe, den sie zur Welt brachte.

Diese Wahrheit durfte leider nie ans Tageslicht kommen. Tiberius hatte den Sohn jedoch im Geheimen bei sich aufgenommen und an seinem Hof aufgezogen. Sein Sohn und er sollten beide den gleichen Anhänger um den Hals tragen, ein silbernes Blatt.

Einem der Anwesenden im Lager kam sofort das Blatt in den Sinn, welches der Hofmeister Radolf Roder um den Hals trug. Eine kleine Gruppe neugieriger Abenteurer machte sich sogleich auf ins Mausoleum, um die Hinweise und eine mögliche Ähnlichkeit zwischen dem mittlerweile stark eingesponnenen Tiberius Bach und dem draußen befindlichen Radolf Roder zu überprüfen. Die Ähnlichkeit war groß und die mittlerweile errungenen Hinweise ließen eigentlich keinen Zweifel daran, dass Radolf Roder der Bastard des Tiberius Bach war.

Entführte Elben

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Barbaren verteidigen ihr Lager und die entführten Elben

Die Ruhe wurde jäh unterbrochen als aus dem Wald Hilferufe zu vernehmen waren und sich einer der Elben aus Prinz Erons Gefolge mit schweren Schritten und scheinbar letzter Kraft ins Lager schleppte und fast zusammenbrach. Sein Prinz eilte zu ihm und hielt ihn fest. Der Elbe blutete stark an Armen und im Gesicht. Unter Schmerzen berichtete er von einem Überfall von Barbaren auf ihn, seine Begleitung und den Kronprinzen. Ihm gelang gerade noch die Flucht doch die Kronprinz Kieran und die Elbin würden im Wald festgehalten werden. Sofort rückte eine Gruppe aus in die Richtung, die der Elb ihnen beschrieb.

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die Ritualstelle der Barbaren

Mitten im Wald trafen sie dann auch auf ein sehr primitiv errichtetes Lager aus Ästen, Zweigen und Fellen. An einem Baum gefesselt sahen sie Kronprinz Kieran und seine Begleiterin, beide bewacht durch zwei Barbaren. Bei Erblicken der Eindringlinge zogen die Barbaren sofort ihre Waffen und stellten sich um ihre Opfer doch es waren zu viele Gegner und schnell fielen die beiden Entführer. Beide Elben hatten Schnittwunden an Armen und im Gesicht und sie waren sichtlich geschwächt, doch sie waren frei und erholten sich nach und nach von den Strapazen.

Im Lager fand die Gruppe eine Art Ritualplatz vor mit einem Hirschschädel mit roter Hand und eine Schale mit Blut darin. Die Elbin sagte, dass die Barbaren ihnen Blut genommen und dieses nach einem Ritual getrunken hätten. Eine Untersuchung des Ritualplatzes durch den Magier Asael ergab, dass hier scheinbar eine Art Blutrauschritual vollzogen wurde und ein Feldscher, der die Leichname der Barbaren untersuchte, stellte fest, dass deren Adern vollgepumpt mit Blut waren.

Das Lager sowie die Ritualstelle wurden zerstört bevor alle gemeinsam zurück zum Lager kehrten.

Weitere Barbaren / Wellen

Die Ruhe im Lager währte nur kurz denn schon bald wurden warndende Schrei laut, die verkündeten, dass aus dem Wald Barbaren stürmen würden. Schnell zog sich das gesamte Lager zusammen und stellte sich den Angreifern entgegen. Scheinbar standen die Barbaren noch immer unter einem Blutrausch, doch ließ dieser während dem Kampf scheinbar nach und aufgrund ihrer geringen Anzahl fanden die Barbaren schnell den Tod. Doch auch auf Seiten der Dunkeltanner und der lagernden Gäste gab es einige Verletzte, die schnellstmöglich ärztlich versorgt wurden.

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Barbaren greifen erneut das Lager an

Die Heiler waren noch nicht beim letzten Verwundeten, da drangen bereits erneut weitere Barbaren in das Lager, diesmal von mehreren Seiten, was eine Verteidigung erschwerte. Nun kämpfte alles, was eine Waffe, einen Stock oder eine Bratpfanne führen konnte und erneut gelang es, die Barbaren niederzuringen. Der Jarl war sicher nicht hier um seine Waffen zu benutzen, aber hier fühlte er sich gezwungen einzugreifen. Wehrlose anzugreifen war etwas, dass er nicht hinnehmen konnte, selbst als Gast in diesen Landen. Die Wortgefechte rissen mit dem Elbenprinz jedoch auch hiernach nicht ab, auch wenn man mittlerweile Seite an Seite kämpfte.

Jetzt war auch der Letzte im Lager in Alarmbereitschaft und man positionierte rund um die Zeltstätten Wachen, die rechtzeitig vor herannahenden Angreifern warnen sollten. Die Verwundeten wurden zentral mitten im Lager versorgt. Vereinzelt wurden Barbaren am Waldrand gesichtet, die das Lager umkreisten. Ein erneuter Angriff schien unausweichlich.

Die Redelsführer standen beisammen und besprachen rasch die Aufstellung und das weitere Vorgehen. Doch zu einem abschließenden Ergebnis kamen sie nicht, da plötzlich Motti in einen Rausch verfiel und wild und unkontrolliert alle um sich herum angriff. Hier sei erwähnt, dass der Alchemist in jüngster Verganghenheit von mehr als einer schlechten Essenz gekostet hatte. So hatte er unter anderem von den dämonischen Pilzen im Wald gegessen und von dem ritualisierten Elbenblut getrunken, das den Blutrausch bei den Barbaren auslöste. Nicht mehr Herr seiner Sinne wirbelte er seine Klinge und stach auf alles und jeden ein, der sich ihm in den Weg stellte. Mit mehreren Männern gelang es schließlich, ihn niederzuschlagen. Er wurde gefesselt und geknebelt in seinem Zelt an die Stange gebunden um weitere Angriffe zu verhindern. Und als wäre dies nicht Aufruhr genug, nutzten die Barbaren im Wald die im Lager entstandene Unruhe und griffen erneut an.

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ein Barbar konnte gefangen genommen werden

Nun griffen auch die Elben ein und kämpften gemeinsam mit den Menschen gegen die Horden der Barbaren, die bis zu ihrem Tod kämpften. Unter enormem Kraftaufwand und mit einigen Verlusten gelang es auch diesmal, den letzten Barbaren zu töten. Auch die Hirschin unterstützte die Verteidiger und es gelang ihr, einen der Barbaren zu bändigen, sodass man ihn entwaffnen und fesseln konnte.

Bei der anschließenden Befragung gab er an, dass “Er”, dessen Namen er nicht kannte, seinem Anführer und seinem Clan Land und Macht versprochen hätte. Die Barbaren sollten im Gegenzug einige Aufgaben für ihn erledigen. Unter anderem eben hier die anwesenden Bewohner aus dem Weg räumen. Mehr war aus dem Barbaren jedoch nicht herauszuholen.

Die schwarze Minora und die Gesichtslosen

Am späten Nachmittag schritt eine blau-schwarz gekleidete Frau mit dunklem Haar durch das Lager. Sie wurde von vier Gesichtslosen verfolgt, da sie eine teilweise schwarze Minora bei sich hatte. Diese korrumpierte Version einer purpurnen Minora hatte, wie alle Minoras, Kristalle als Blüten. In diesem Fall waren es purpurne, arkane Kristalle, die im Normalfall Magie speichern. In diesem Fall waren vier der Kristalle jedoch schwarz, da sie korrumpiert wurden. Jetzt dienten sie als Seelenkristalle. Scheinbar hatte die Frau nicht damit gerechnet, dass diese schwarzen Kristalle Gesichtslose anlocken könnten und sich dann entschieden, die Pflanze lieber loszuwerden.

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Die Minora lockte Gesichtslose an

Während man darüber beriet, wie man die schwarzen Kristalle heilen oder die Wesen verschwinden lassen könnte, streckten die vier Gesichtslosen plötzlich ihre finger nach je einem der Steine aus. Sie wurden in die Kristalle hinein gesogen, welche in ihrem Kern nun leicht glühten.

Durch die Lagerbewohner konnten die vier Kristalle dennoch mittels eines heiligen Wassers wiederhergestellt werden, welches sie zuvor am Schrein Belias erhalten hatten. Um die Pflanze erschien eine heilige Aura Belias und die Pflanze begann zu langsam regenerieren.

Eine große Zahl der anwesenden Abenteurer, Ritter und Zauberkundigen machte sich anschließend auf, die Frau zu finden und suchte im angrenzenden Wald nach ihr. Offenbar wohnte sie in der Gegend, da einer der Zauberkundigen - oder besser sein Fuchs - erwittern konnte, dass sie oft hier vorbeikommt. Gefunden wurde sie jedoch nicht.

Matteos Verrat

Nun kehrte wieder etwas Ruhe in das Lager und die Abenddämmerung stand kurz bevor. Die Verwundeten der vergangenen Angriffe waren versorgt worden und die meisten versuchten, etwas Klarheit in all die Geschehnisse zu bringen und widmeten sich erneut der Untersuchung einiger ersteigerten Gegenstände. Der Jarl seinerseits räumte mit dem Gerücht auf, mit seinem damaligen Geschenk an Tiberius - dem verzierten Rufhorn - in irgendeiner Form Einfluss auf den verstorbenen Baron erwirken zu wollen. Unter Zeugen wurde das Horn erneut untersucht, doch es konnte keinerlei Magie oder andere unnatürliche Beeinflussung festgestellt werden.

Auch die Räucherschale, die der Jarl Matteo bei der Auktion so dreist vor der Nase weggeschnappt hatte, ließ der Jarl unter Argusaugen nochmals genauer untersuchen. Magier spürten dunkle Magie und jene, die im vergangen Jahr zu Gast bei dem Drachentöterfest in Greyshire waren, welches mit der Befreiung eines Schattendrachen endete, erkannten bei dem vermeintlichen Schmuckstück starke Ähnlichkeiten zu dem Schattendrachenei, das ebenfalls durch derlei schwarze Schuppen gespickt war, wenngleich auch um einiges kleiner als diese hier. Der Jarl beteuerte, dass er selbst nicht gewusst hatte, was er da ersteigerte. Lediglich sein Zwist mit Matteo habe ihn dazu bewogen, den Gegenstand zu ersteigern. Er verstaute die Schuppe wieder sorgsam in seiner Kiste und verschloss diese.

Kurz darauf kam Matteo hinzu und sprach den Jarl an. Ob er nun ihren Streit fortsetzen oder aus dem Weg räumen wollte, war für Außenstehende zunächst nur schwer auszumachen denn erneut kam es zu hitzigen Wortgefechten. Schließlich traf Matteo den Jarl bei der Ehre und forderte ein Gottesurteil mittels Duell um die Räucherschale, um die er sich betrogen sah. Und so konnte der Herrscher des Nordens nicht anders als einzuwilligen. Er öffnete die Kiste und zeigte das Objekt der Begierde. Dann zog er die Waffe und plötzlich schien alles zu verschwimmen… wo eben noch Matteo gestanden hatte, bildeten sich schwarzrote Schlieren, welche zur Kiste eilten und wieder rasch von ihr weg. Dann stand Matteo auf einmal zig Meter entfernt und der Jarl konnte gerade noch sehen, wie er eine kleine leere Glasphiole wegwarf. Was auch immer da auf Matteo oder alle anderen gewirkt hatte, es war vorbei und Matteo bewegte sich normal und war klar und deutlich zu sehen.

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der Jarl und die anderen sind schockiert von Matteos Verrat

“ICH WURDE BESTOHLEN. HALTET IHN.”, rief der Jarl und einige sprangen auf um Matteo hinterher zu eilen. Doch plötzlich zog ein Tross Bararen auf und formierte sich zu einer Reihe. Matteo hielt kurz inne und es schien, als säße er in der Falle, doch dann eilte er zu den Barbaren, durchschritt ihre Reihen und schien hinter ihnen Schutz zu suchen. Die Barbaren ihrerseits ließen ihn passieren, zückten die Waffen und schienen zu warten was passierte. Nun standen sich zwei Reihen gegenüber, die Spannung in der Luft fast greifbar und keiner schien zu wissen, was nun passieren würde. Matteo war nun zwar hinter den Barbaren zunächst in Sicherheit doch zahlenmäßig waren die Barbaren unterlegen.

Dann begann die Luft an einer Stelle zu flimmern, erst leicht, dann immer stärker und plötzlich erschienen wie aus dem Nichts zwei Gestalten. Eine Frau, gekleidet in rot-schwarzes Tuch. Ein langer schwarzer Mantel mit sonderbaren roten Zeichen, darunter auch eine rote Hand. Das Gesicht mit einer Maske bedeckt und die Kapuze tief herunter gezogen. Neben ihr in Kauerstellung eine groteske dämonische Gestalt mit hässlich vernarbtem Gesicht. Doch was am meisten Aufmerksamkeit auf sich zog und bei einigen für einen Schock sorgte, war der Stab, den die fremde Magiern mit sich führte. Es war der Lichstab, den einige noch von den Geschehnissen im vergangenen Jahr bei dem Drachentöterfest in Erinnerung hatten.

“MATTEO”, rief sie dem Verräter zu, der sich noch immer hinter den Barbaren versteckt hielt, “WIE ICH HÖRTE, WARST DU ERFOLGREICH! KOMM UND LASS UNS HIER VERSCHWINDEN!” Matteo eilte hinter den Barbaren in Richtung der Magierin. “IHR NARREN, NUR NOCH EIN ARTEFAKT UND DAS BESTA IST VOLLENDET”, rief sie lachend in die Runde der verdutzten Menge. Der Elbenkönig erbleichte bei ihren Worten und hoffte inständig, er habe sich verhört. Hatte sie wirklich von einem Beste gesprochen? Das würde ja bedeuten…

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Matteo flüchtet mit Hilfe der Magierin

Im Schutze der Barbaren erreichte Matteo schließlich die Magierin, in der Hand noch immer die Drachenschuppe. Sie stampfte mit dem Lichstab auf den Boden, sprach etwas unverständliches und plötzlich waren sie, Matteo und ihr Scherge wie vom Erdboden verschluckt.

Die Barbaren schauten ebenso verwirrt drein wie die Menschen, die ihnen gegenüber standen. “Sie haben uns zurück gelassen”, sagte einer.

“LEGT DIE WAFFEN NIEDER UND ERGEBT EUCH”, rief Kayn den Barbaren zu und tatsächlich machten einige Barbaren Anstalten, ihre Waffen niederzulegen. Andere zögerten jedoch noch und hielten ihre Äxte bereit und die Bögen gespannt. “SIE HABEN EUCH IM STICH GELASSEN, DOCH WIR KÖNNEN EUCH ZUR FREIHEIT VERHELFEN”, sprach Kayn weiter - ZWUSCH - er hatte noch nicht ganz ausgesprochen, da hatte einer der Barbaren auch schon seinen gespannten Pfeil losgelassen und auf den Krieger abgefeuert. Kayn schaute schockiert an sich herab, dahin wo der Pfeil eingeschlagen war. Der Pfeil hatte sein Ziel tatsächlich in dem prall gefüllten Geldbeutel gefunden, der Kayn am Gürtel hing und so blieb sein Träger unverletzt.

Diesem grotesken Moment war es wohl zu verdanken, dass die Spannung von den restlichen Anwesenden abfiel und auch die restlichen Barbaren ihre Waffen senkten. Zumindest für den Moment schien die Gefahr gebannt und die Barbaren zogen von dannen.

Im Lager

Die Gefahr war nun scheinbar gebannt. Zumindest für den Moment denn was Prinz Eron befürchtet hatte, gehört zu haben, erwies sich nun als bittere Gewissheit denn auch andere hatten es vernommen. Doch konnte außer dem Elbenanführer niemand etwas mit dem Begriff “Besta” anfangen. Bei einem Besta, so erklärte Prinz Eron, handle es sich um einen mächtigen Gegenstand dunkelster Magie, eine Art Waffe oder besser gesagt etwas, das zur Kontrolle über dunkle Wesen dient. Wenn die Rote Hand nun dabei war, einen solchen Gegenstand herzustellen, konnte dies nur bedeuten, dass sie mit Hilfe dessen die absolute Kontrolle über den Schattendrachen erlangen wollte. Und das würde Krieg für Terravino bedeuten wenn nicht gleich die gesamte Auslöschung. Doch noch fehlte der Roten Hand anscheinend ein Teil zur Fertigstellung und so hieß es nun also Vorbereitungen treffen.

Auch über die fremde Magierin fanden aufmerksame Beobachter und Zeitungsleser mehr heraus. Sie vermuteten hinter der Frau mit Maske die verschwundene Erzmagierin Ilaria vom Hofe Aureastett. Ihr Verschwinden erfolgte nahezu zeitgleich mit dem Diebstahl des Lichstabs aus der Feste Greyhold in Greyshire. Damit hatten nun zumindest zwei Mitglieder der Roten Hand nun einen Namen.

Dem Jarl war es ein Bedürfnis als Vertreter des Adels, zumindest in dieser einen Sache, den Anwesenden für ihre Unterstützung zu danken. Er spendete Dank und Anerkennung, doch auch ihm wurde Dank und Anerkennung ausgesprochen. Selbst der Elbenkönig reichte dem Jarl die Hand. Der Jarl bereitete schnell seine Abreise in die Heimat vor, da er einige Dinge zu regeln hatte. Da er sich ebenso um Greyshire und Seranno sorgte, wollte er auch hier schnellstmöglich einen Boten senden. Der Fähnrich von Greyshire höchstpersönlich, der für dieses Ereignis von der Countess selbst zum Botschafter des Geschehens ernannt worden war, erklärte sich mehr als nur bereit diese schnellstmöglich aufzusuchen. Und da Agnar nicht an den Verat durch Baronin Melina Perrez glaubte, sondern darin eine Verschwörung gegen sie sah, wollte er auch jemanden zu ihr schicken. Der Waldläufer Marek erklärte sich bereit, noch in der Nacht zu der Herrscherin von Seranno aufzubrechen.

An vielen Lagerfeuern wurde noch bis tief in die Nacht hinein spekuliert und beratschlagt. In kurzer Zeit waren viele schreckliche Dinge geschehen aber auch etwas Licht hatte man in die Machenschaften der Roten Hand bringen können. Dass der verstorbene Baron Tiberius Bach Teil dieses Intrigenspiels gewesen war, hatte alle schockiert. Und inwieweit das Hause Seranno von der Beteiligung seines Klerikers Matteo gewusst hatte, würde noch geklärt werden müssen. Doch allein das Mitwirken hochrangiger Personen aus Dunkeltann, Seranno und sogar der Fürstenhauptstadt Aureastett ließen Anlass zu weiteren Befürchtungen.

Taverne

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in der Taverne geben die Barden ihre Lieder zum Besten

Unterdessen verarbeiteten einige das Erlebte in der Taverne bei einem kühlen Dunkelbräu und Musik und Gesang. In geselliger Runde lauschte man den Klängen der Barden bei einem ausgerufenen Bardenwettstreit.

Radolf Roder fand Gehör und aufmunternde Worte, die ihm halfen mit der Situation klar zu kommen, dass er der uneheliche Sohn des verstorbenen Tiberius war. Was dies nun alles für die Thronfolge in Dunkeltann zu bedeuten hatte, konnte nur spekuliert werden. Würde Fürst Lucius tatsächlich einen Bastard auf den Thron setzen oder doch eher den Truchsess in Amt setzen? Und welche Ansprüche würde der Elbenprinz stellen? Fragen über Fragen, die jedoch ein andermal geklärt werden sollten.