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Gerald Kronbaum

Gerald Kronbaum ist ein Mitglied der Windklingen, einer Abenteurergruppe aus Terravino.

Das Wichtigste in Kürze

Gerald Kronbaum wurde in Holzgrimm, einer Siedlung in Dunkeltann, als Sohn eines Schmieds geboren. Seine Kindheit und Jugend war geprägt von harter Schmiedearbeit und einigen Reisen, auf denen er seinen Vater begleiten durfte. Unwillig, die Schmiede weiterzuführen, machte er sich eines Tages auf, sein eigenes Leben zu bestreiten. Nach einigen Jahren als Handwerker, Tagelöhner oder Söldner traf er durch eher unglückliche Umstände auf die “Windklingen” auf ihrem Weg nach Neu-Ostringen. Gepackt von der Abenteuerlust schloss er sich ihnen an um sein Glück herauszufordern.

Biografie

Wie alles begann

“Aus dir wird mal ein toller Waffenschmied, mein Junge” sprach vor etwas über 30 Jahre ein Vater des öfteren zu seinem Sohn. Dass dieser gar nicht so begeistert davon war, ein tristes Leben als Schmied zu führen, änderte nichts an den Erwartungen des Vaters. Gerald wollte die Welt sehen, Abenteuer erleben und das Glück herausfordern. Und diese Perspektive bot ihm die heimische Schmiede in Holzgrimm leider nicht. Sicher hatte er viel für schöne Waffen übrig, doch er mochte es lieber, mit ihnen herumzufuchteln als sie herzustellen. Die kleinen Freuden im Alltag eines Schmiedes waren rar gesät, doch es gab sie: Hin und wieder durfte Gerald seinen Vater auf Geschäftsreisen begleiten. Sei es beim Ausliefern edler Schwerter nach Aureastett, beim Erwerb feiner Metalle für die Schmiede aus den Minen von Isvik oder beim Besuch der großen Handelshallen von Talgrund. Dagegen war der Markt in Tiefenhude, wo sein Vater regelmäßig seine Waren feil bot, natürlich langweilig. Hier konnte er nur seinen Vater beim Verkauf unterstützen, immerhin auch mit kleine Schaukampfeinlagen.

In seinen frühen Zwanzigern verließ Gerald nach einem ordentlichen Streit mit seinem Alten die Schmiede Hals über Kopf, ausgerüstet mit dem, was er auf dem Leib trug, seinem Schlapphut und seiner Schlafdecke. Leider kam er nicht so weit wie erhofft.

Der Zechpreller

Hinter Waldenbrug kehrte er mit knurrendem Magen und ohne einen Kupfer in der Tasche in die Taverne “Zum steppenden Hirsch” an der Kreuzung zwischen der Dunkelwehr, Waldenbrug und Neuenhain ein. Mit schlechtem Gewissen und den Worten “Ich zahle hinterher” bestellte Gerald ein großzügiges Mahl und leerte einige Humpen des hausgebrauten Bieres der Schenke. Als der Wirt ihn jedoch um die Begleichung seiner Unkosten bat, sah der Junge keine andere Möglichkeit, als die Beine in die Hand zu nehmen. Zumindest hätte er das gerne getan, wäre ihm da nicht durch eben diese etwas dazwischen gekommen. Genau genommen war es ein Knüppel, geworfen von einem Burschen im ähnlichen Alter wie der Zechpreller. Es war der Wirtssohn, den Gerald in seinem Hunger gar nicht bemerkt hatte. Hier hatte Gerald Glück im Unglück, nach einer ordentlichen Schelte des Hausherren stellte dieser den Burschen vor die Wahl, die Konsequenzen für einen Diebstahl zu tragen oder seine Schulden abzuarbeiten. Gerald entschied sich für letzteres. Zugegeben, er hatte zunächst schon die Absicht sich bei nächster Gelegenheit vom Acker zu machen, doch schnell wurde ihm klar, dass der Wirt Alfred Steinbach und sein Sohn Wolfgang eigentlich sehr nett und die Arbeiten verhältnismäßig leicht waren. Zumindest im Vergleich zum Schmiedehandwerk. Und wer würde nicht gerne mal sein erstes selbstgebrautes Bier verkosten, so wie Gerald wenige Jahre später, nachdem er dutzende Male beim brauen geholfen hatte? Und erst das Gefühl, wenn die Gäste es loben und dafür bezahlen… Letztendlich hätte Gerald viel früher gehen können, seine Schulden waren nach wenigen Wochen beglichen, doch die Wirtsleute waren ihm schnell ans Herz gewachsen und schätzten seine Arbeit. Alfred zahlte ihm sogar ein kleines Auskommen. Zwar war es nicht das abenteuerliche Leben, welches er sich vorgestellt hatte, aber eines, von dem die Trennung nicht leicht viel. Über fünf Jahre arbeitete Gerald in der Taverne bis sich Wolfgang ein junges Mädchen anlachte und der Platz in den Wohnräumen des Hauses knapp wurde. Und nein, er war überhaupt nicht neidisch auf Wolfgang und sein riesiges Glück. Zumindest versuchte er sich dies einzureden… Gerald entschied sich erneut, das Abenteuer zu suchen, aber dieses mal besser vorbereitet. Er packte sein Hab und Gut und verabschiedete sich von der Wirtsfamilie.

Etwa zwei Jahre zog Gerald durch Terravino. Er verdiente sich als Tagelöhner, Handwerker und von Zeit zu Zeit auch als Söldner.

Ins Netz gegangen

Eines Abends im Hafen von Aureastett wurde Gerald Zeuge eines Raubüberfalls. Ein zerlumpter Kerl mit einer Augenklappe schoss auf einen fein gekleideten Passanten und entriss dem leblosen Körper die Geldbörse. Da dem armen Kerl am Boden eh nicht mehr zu helfen war, folgte Gerald dem Angreifer unauffällig in eine dunkle Seitengasse. Als dieser gerade dabei war seine kleine Pistole nachzuladen, schlug ihn Gerald zu Boden. Ein unüberhörbares Knacken schallte in der Gasse - der Gauner war sehr unglücklich auf eine Stein gefallen. Schnell wurden die Habseligkeiten des zur Beute gewordenen Jägers geborgen und Fersengeld gegeben. So hatte Gerald das eigentlich nicht geplant. Zwar hatte er schon öfters gegen Menschen gekämpft und sie dabei verletzt, aber sie hinterrücks umzubringen fühlte sich irgendwie falsch an. Mit Gewissensbissen kehrte er in eine der vielen Hafenkneipen ein um seinen Blutdruck und seine Leber zu besänftigen. Er trank reichlich, bis seine Erinnerung an den Abend zu verblassen begann. Der nächste Morgen begann mit einem seltsamen Erwachen: Als ob der Kater Gerald nicht schon genug Kopfschmerzen bereitet hätte, fand er sich auch noch durchnässt im Fallnetz am Bug eines Schiffes wieder, welches die Ader entlang fuhr. Er kletterte über die Reling. Am Hauptmast saß ein bewusstloser, gefesselter Mann. Drumherum standen einige Leute, die ihn schnell bemerkten. Sie staunten nicht schlecht über den blinden Passagier, der wohl im Vollsuff ins Netz gestolpert und eingeschlafen war. Schnell stellte sich heraus, dass die “Windhose” von einer Gruppe Abenteurer geführt wurde, die sich selbst “Windklingen” nannten. Sie waren auf den Weg nach Neu-Ostringen im Land der Lesaathen um dort Ruhm und Reichtum zu erlangen. Sie boten Gerald an, sich ihnen anzuschließen, was ihn etwas überraschte: Er hatte eher damit gerechnet, über Bord geworfen zu werden. Gerald wollte die Welt sehen, Abenteuer erleben und das Glück herausfordern. Anscheinend sollte er dieses mal die Gelegenheit dafür bekommen.

gerald.txt · Last modified: 2020/03/15 15:50 (external edit)