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Biografie

Wurzeln

Kaya, geboren unter dem Namen Marija, stammt aus einem kleinen Bergdorf in der Baronie Kargenfels. Ihr Vater Gunnar arbeitete wie die meisten Männer des Dorfes im Bergwerk, genauso ihre beiden älteren Brüder Arne und Fionn. Ihre Mutter starb bei der Geburt von Marija und ihrem Zwillingsbruder Javis, zu dem sie seit jeher eine tiefe Verbundenheit hatte.

Ihr Vater war ein einfacher Mann, dessen Leben stets von Arbeit bestimmt wurde. Er war kein Mann der großen Worte, wirkte nach außen hin eher rustikal und erzog seine Kinder mit äußerster Strenge. So hatte er auch ganz klare Vorstellungen über die Zukunft seiner Kinder, seine beiden ältesten Söhne Arne und Fionn arbeiteten wie er mit Fleiß im Bergwerk. Seine beiden Jüngsten raubten ihm jedoch den letzten Nerv. So stellte sich Marijas Zwillingsbruder, sehr zum Leidwesen des Vaters eher unbrauchbar an, wenn es um die harte körperliche Arbeit im Bergwerk ging und verbrachte seine Zeit lieber damit, zu zeichnen oder kleine Steinfiguren zu meiseln. Unnütze Dinge, die einen Mann verweichlichen und nicht sattmachen, wie ihr Vater dann immer zu sagen pflegte.

Auch Marija wurde mit der Arbeit mit Erzen und Mineralien groß, half wo sie konnte im Bergwerk mit, war aber weitestgehend wie die meisten Frauen in ihrem Dorf mit der Weiterverarbeitung der Erze betraut. Jedoch zog es das Zwillingspaar immer wenn es ihre Zeit erlaubte sehr häufig in die Berge und Wälder um dem harten Alltag zu entfliehen. Da die beiden sich jedoch auch häufig davon schlichen wenn es ihre Zeit eben nicht erlaubte, handelten sie sich auch ebenso häufig eine ordentliche Tracht Prügel ein wenn ihr heimliches Davonstehlen mal wieder nicht von Erfolg gekrönt war.

Trotz alledem verbrachte Marija jedoch eine recht unbeschwerte Kindheit.

Schicksalsschlag

Das beschauliche Leben änderte sich jedoch schlagartig, als Marija ungefähr 17 Winter zählte. In Kargenfels ist es üblich, seine Lehen in Form von Gütern zu tilgen und bislang wurde von den Menschen auch nie zu viel verlangt. Dies änderte sich mit der Ernennung eines neuen Hauptmannes, der im Dienste des Jarls Agnar Gunnsinir stand und in seinem Namen die Abgaben eintrieb. Getrieben von Gier verlangte er eigenmächtig immense Abgabeerhöhungen, die die einfachen Menschen schier nicht mehr aufbringen konnten. Auch verlangte er neuerdings neben Sachleistungen Abgaben in Form von Geld. Wer nicht zahlen konnte, wurde hart bestraft. Immer häufiger hörte man Berichte von säumigen Bauern, die gefangen genommen oder ausgepeitscht wurden. Dies führte schon bald zu kleineren Aufständen in vielen Dörfern. Die Menschen lehnten sich auf, so auch eines Tages Marijas Dorf. So kam der Tag, der Marijas Leben für immer verändern und ihr beschauliches Leben mit einem Male vollends zunichte machen sollte.

Marija war alleine in den Bergen unterwegs da ihr Vater gemeinsam mit ihren Brüdern bei dem Bau eines Stalles eines ihrer Nachbarn halfen. So bekam sie nicht mit, wie die Soldaten des Jarl im Dorf Einzug hielten um die Lehen einzutreiben. Sie war auch nicht da als die Soldaten einen alten Mann festnahmen und fast zu Tode prügelten, da er das Geld nicht aufbringen konnte. Genauso wenig bekam sie mit, wie sich die Frauen und Männer des Dorfes zusammen taten um der Folter ein Ende zu bereiten und auf die Soldaten losgingen.

Als Marija gerade nach Hause kam, vernahm sie Kampflärm aus Richtung des Dorfplatzes. Schnell eilte sie dorthin um mit ansehen zu müssen, wie die Soldaten unter den Dorfbewohnern mit ihren Waffen wüteten. Die Menschen hatten die Soldaten zwar wohl überraschen können und nicht nur einer schien mehr als nur leicht verletzt zu sein, doch zu den reglos am Boden liegenden Körpern zählte keiner der gut gerüsteten Soldaten. Diese hatten anscheinend wieder ihre Fassung gefunden und formierten sich, um die Dorfbewohner zurückzudrängen und jeden, der sein Heil nicht schnell genug in der Flucht fand, zu töten. Marija hielt panisch Ausschau nach ihrer Familie, konnte sie jedoch nirgends entdecken. Dann plötzlich, ein Schrei. Marija erkannte die Stimme ihres Vaters und rannte sofort los. In einer Seitengasse, unweit von den Kämpfen erblickte sie ihren Vater auf dem Boden kniend, ihren Zwillingsbruder in den Armen haltend, reglos. Sie kam zu spät. Ihr Vater sah in ihre Richtung, doch sah sie nicht wirklich. Mit Tränen in den Augen schien er geradewegs durch sie hindurchzuschauen. Javis war tot. Und sie war nicht da gewesen um ihm beizustehen.

Die Soldaten ließen bald ab von den Dorfbewohnern, schließlich zahlten Tote gar nichts mehr. Zudem fürchtete der Hauptmann auch den Zorn des Jarls, blieb sein brutales Treiben doch bisher weitestgehend unbemerkt und ungestraft. Die Dorfbewohner ergaben sich und dies sollte einer der letzten Bauernaufstände in den Dörfern gewesen sein. 17 Tote waren die traurige Bilanz. Auch Marijas Vater unterwarf sich und arbeitete von da an noch härter um die Abgaben aufbringen zu können. Über den Tod von Marijas Bruder verlor er kein Wort und auch von seinen drei ihm gebliebenen Kindern duldete er dieses Thema nicht.

Die Rache

Aus Trauer um ihren Bruder und Wut auf ihren Vater und die Obrigkeit zog es Marija immer mehr in die Wildnis, fort von ihrem bisherigen Leben und den schlimmen Erinnerungen. Ihr Vater ließ sie gewähren. Überhaupt nahm er nur noch wenig Anteil an dem Leben seiner Kinder.

So streifte Marija durch die Wälder bis sie das Schicksal eines Tages, auf einem ihrer Streifzüge auf eine Gruppe Soldaten treffen ließ, angeführt von dem gleichen Hauptmann, der damals Tod und Verderben in das Dorf gebracht hatte, der Mörder ihres Bruders. Sie verfolgte die Gruppe mehrere Tage lang und beobachtete sie. Eines Nachts ergab es sich, dass alle Soldaten, auch die abgestellte Wache, ungeschützt im Wald schliefen.

Ungeachtet der Folgen und Risiken für sich selbst und ihre Familie schlich sich Marija durch die Schlafenden um sie zu töten und beim Hauptmann wollte sie beginnen. Leise erreichte sie diesen und stand über ihm, den Dolch in der Hand. Ihr Herz schlug so schnell und so laut, dass Marija befürchtete, es müsse alle Schlafenden wecken und hastig schaute sie sich noch einmal um.

Als ihr Blick bei einem der Knappen hängen blieb, sah dieser sie aus großen Augen an. Er war wach geworden, lag aber reglos in seinem Lager und beobachtete starr das Geschehen. Was Marija wie eine Ewigkeit erschien, währte nur einen kurzen Augenblick. Sie beugte sich hinunter zum Hauptmann und setzte die Klinge ihres Dolches an seine Kehle. Und dann zögerte sie. Ihre Hände fingen an zu zittern und Marija war wie gelähmt. Und dann erwachte der Hauptmann aus seinem Schlaf. Ihre Blicke trafen sich und wo es noch kurz zuvor schien, als würde die Zeit still stehen, verflog sie nun in Sekundenbruchteilen. Ein Schnitt und ein kurzes blutiges Gurgeln waren das Ergebnis und Marija sprang über den Hauptmann und die restlichen Soldaten hinweg, die nun auch wach wurden um ihr Heil in der Flucht zu suchen.

Sie verfluchte sich selbst denn so war es wahrlich nicht geplant gewesen. War der Hauptmann tot? Hatten die Soldaten sie noch erkannt? Würde der Knappe sie verraten? Sein Gesicht war ihr bekannt gewesen und sie fragte sich, ob er sie ebenfalls erkannt hatte und welche Gefahr er für sie darstellte. Egal wie, sie müsste fort. Noch einmal zurück konnte sie nicht, wollte sie doch nicht riskieren, aufgegriffen zu werden oder gar ihre Familie in Gefahr zu bringen.

So zog sie los, nur die Kleidung die sie am Leib trug, ein paar Kupfermünzen in der Tasche und ihren Dolch am Gürtel. Marija musste untertauchen und ihrer Heimat endgültig den Rücken kehren. Zum Schutz legte sie ihren alten Namen ab und zog fortan als Kaya durch die Lande.

Der Auftrag

Ihre Reise führte sie zunächst in die benachbarte Dunkeltann, wo Kaya sich mittlerweile auch niederließ. Ihr erster Kontakt mit anderen Menschen war eine Räuberbande, die im Grenzwald ihr Lager hatte. Dort lernet sie Rory Rotbart kennen, mit dem sie sich anfreundete und von dessen Familie sie herzlich aufgenommen wurde.

Ihre Reisen brachten sie aber auch in die anderen Baronien Terravinos und teilweise auch über dessen Grenzen hinaus. Sie verdingte sich mit der Jagd und kleineren Auftragsarbeiten, wie dem Beschaffen von…Dingen und Informationen. Sie blieb jedoch nie lange an ein und dem selben Ort und mied so weit es ging größere Städte.

Eines Tages, Kaya weilte gerade in der Taverne eines kleinen Dorfes nahe des Faerunwaldes in Dunkeltann, kam ein Mann herein, der einen lohnenden Auftrag an die Anwesenden versprach. Da sich niemand meldete, verließ er nach einer Mahlzeit wieder die Taverne und das Dorf.

Kaya folgte ihm und sprach ihn, nachdem sie sichergehen konnte, dass er allein war, an. Er stellte sich ihr als Silar vor und sagte, er sei auf der Suche nach einem alten Freund. Es sei sehr wichtig, diesen wiederzufinden und er würde jede Information zu Martin, so hieße sein Freund, gut bezahlen.

Kaya hinterfragte die Geschichte nicht näher und nahm den Auftrag an. Da sie ohnehin ständig ohne Ziel unterwegs war, konnte sie genau so gut nach diesem Martin suchen.

Die Nacht des Apfels

Cord und Kaya im Jahre 1015

Nach einigen Wochen hatte sie Hinweise, wohin Martin gegangen sein musste und für einige Zeit verfolgte sie seine Spur, die sie letztendlich nach Greyshire führte.

So gelangte sie nach Yllcaster. Sie mietete sich in einem Gästezimmer einer dortigen Taverne ein und begann ihre Nachforschungen. Bis hierhin hatte sie ihre, immer dünner werdende Spur geführt und es schien ganz so, als hätte sie diese nun endgültig verloren.

Kaya weilte nun schon über eine Woche in Yllcaster, viel länger als für Sie üblich und hatte nur dürftige Hinweise über Martin herausgefunden. Die Bewohner des Städtchens hielten sich dahingehend sehr bedeckt.

Sie entschied sich, die Stadt gleich am nächsten Morgen wieder zu verlassen und ihre Suche neu aufzunehmen. Des Abends lief sie durch die engen und dunklen Gassen auf dem Weg zu ihrer Herberge. Es war kaum noch Normalvolk unterwegs sondern nur noch Halunken und vollgesoffene Trunkenbolde. Kaya schlängelte sich durch die stinkenden und wankenden Menschen hindurch als sie von einem dieser angerempelt wurde. Offensichtlich war dieser auf Streit aus denn er schrie Kaya gleich an und schwankte bedrohlich auf sie zu. Ein kurzer gezielter Faustschlag in sein Gesicht und er hielt sich jaulend seine gebrochene und blutende Nase. Sogleich kamen seine Freunde hinzu, die Kaya in der engen Gasse nun einkreisten. Kaya zog ihr Schwert und hielt sich die Kampflustigen so auf Abstand, jedoch waren es zu viele und lange würde Kaya sie nicht fernhalten können.

Plötzlich zischte etwas an ihrem Kopf vorbei und es erklang ein lautes Flatschen, gefolgt von einem angewidertem Aufschrei hinter ihr. Kaya drehte sich um und sah einen weiteren Angreifer, der jedoch gerade versuchte, sein Gesicht von Pferdedung zu befreien. Der Werfer des Apfels hatte ebenfalls sein Schwert gezogen und bedeutete Kaya, zu ihm zu kommen.

Mit knurrender Stimme rief er den Angreifern zu, dass sie verschwinden sollen. Vermutlich kannten die Trunkenbolde den Mann bereits denn sie zogen murrend davon.

Neue Verbündete

Kaya lud den Fremden auf einen Met in der Taverne ein und er stellte sich ihr als Cord vor. Es blieb nicht bei einem Met und nach einigen Runden stellte sich heraus, dass Kaya genau dem Mann gegenüber saß, den sie die ganze Zeit über gesucht hatte. Cord, der zum Schutz seinen alten Namen abgelegt hatte, erzählte ihr seine Geschichte und wie es dazu kam, dass er und seine Freunde nun gesucht wurden. Cord aka Martin war zwar tatsächlich ein Deserteur, jedoch rettete er dadurch wohl vielen Männern das Leben.

Kaya, die ja selbst genau wusste, dass Recht nicht gleich Gerechtigkeit bedeutete, fand Cord sogleich sympathisch und sie entschied sich, ihren Auftrag in den Wind zu schlagen und sich Cord anzuschließen.

Fortan zogen sie durch die Lande Terravinos auf der Suche nach Schätzen und neuen Abenteuern. Auch das Land der Lesath bereisten die beiden gemeinsam mit Roland und Gwen, Cords (Martins) Gefährten, um an den Spielen dort teilzunehmen und neue Aufträge an Land zu ziehen und Verbündete zu finden.

biografie_kaya.txt · Last modified: 2020/03/15 15:50 (external edit)